Coronavirus-Variante XBB.1.5 ist in Europa angekommen

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Die Sublinie XBB.1.5 der Coronavirus-Variante Omikron ist in Europa angekommen. Das sagte der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, bei einer virtuellen Pressekonferenz. Der neue Stamm wird "in kleinen, aber wachsenden Zahlen aufgenommen, und wir arbeiten daran, seine potenziellen Auswirkungen zu bewerten."
XBB.1.5 hat Schätzungen zufolge einen großen Wachstumsvorteil gegenüber zuvor zirkulierenden Linien in Nordamerika und Europa - das heißt, es verbreitet sich rascher, weil es ansteckender ist. XBB.1.5 ist eine Unterlinie von XBB mit einer zusätzlichen Mutation auf dem Spike-Protein. Es wurde erstmals am 22. Oktober 2022 in den USA entdeckt.
Fallzahlen verdoppeln sich binnen neun Tagen
Bis zum 9. Januar 2023 wurden 4.770 Proben in einer internationalen Covid-19-Datenbank hinterlegt. Die meisten stammen aus den USA (4111). Die US Centers for Disease Prevention and Control berichten von einer Verdopplungszeit des Anteils von XBB.1.5 an den Covid-19-Fällen in den USA innerhalb von 9 Tagen. Das US CDC Nowcast System schätzt den aktuellen Anteil der Variante in den USA auf rund 27,6 Prozent.
Die Variante wurde mittlerweile aber auch schon in Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Island, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien und Schweden gefunden. In den letzten beiden Wochen des Jahres 2022 lag der Anteil an den getesteten Covid-19-Fällen in der EU bei 2,5 Prozent. Das könnte sich nach Ablauf des kommenden Monats ändern, berichtet das European Center for Disease Prevention and Control (ECDC).
Coronavirus-Variante XBB.1.5 in Europa angekommen
Die Variante hat eine ausgeprägte Fähigkeit zur Immunflucht, dass heißt, sie kann die menschliche Immunabwehr leichter überwinden. Außerdem dockt sie gut an die ACE-2-Rezeptoren in den menschlichen Atemwegen an, daher ist sie besonders ansteckend. Die meisten Forscher gehen aber derzeit davon aus, dass die Variante nicht zu schwereren Krankheitsverläufen führt.
Auch wenn die Coronavirus-Variante XBB.1.5. in Europa angekommen ist, bedeutet das nicht, dass sie in der EU dominant wird, da während der Pandemie mehrfach große Unterschiede in der Variantenverbreitung zwischen Nordamerika und Europa beobachtet wurden, schreibt das ECDC weiter in einer Mitteilung.
Der Covid-19-Ausbruch in China stellt laut des WHO-Europe-Chefs Kluge keine akute Gefahr dar, da dort nach den zur Verfügung gestellten Information keine für die westliche Bevölkerung unbekannten Virusvarianten kursieren.