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Coronavirus & Co: Wie sinnvoll sind Atemschutzmasken?

Freitag, 7. Februar 2020 – Autor:
Trotz Grippewelle und Coronavirus empfiehlt das Robert-Koch-Institut Gesunden keine Atemschutzmasken. Klare Empfehlungen gibt es hingegen zur Hygiene.
Mund-Nasen-Schutz auch in Deutschland vielfach ausverkauft. Offiziell empfohlen wird er Gesunden aber nicht

Mund-Nasen-Schutz auch in Deutschland vielfach ausverkauft. Offiziell empfohlen wird er Gesunden aber nicht – Foto: ©Jenny Sturm - stock.adobe.com

In vielen deutschen Apotheken sind Atemschutzmasken inzwischen ausverkauft. Doch um sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, brauchen Gesunde in Deutschland nach derzeitigem Wissenstand keine Atemschutzmasken. Die derzeitigen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sehen das nicht vor.

„Viele Patienten lassen sich durch Medienberichte oder Bilder aus China verunsichern“, sagt dazu Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. „Aber man muss differenzieren, ob sich ein gesunder Mensch in der Straßenbahn schützen will - oder ob in einer Praxis oder Krankenhausambulanz ein Arzt mit Verdachtsfällen umgeht."

Masken soll andere schützen

Außerdem schütze der Mund-Nasen-Schutz nicht zuverlässig vor einer Ansteckung. Er sei eigentlich dafür konzipiert, die Umwelt vor einem infizierten Träger zu schützen. „Ein solcher Schutz kann sinnvoll sein, wenn jemand mit einer Atemwegserkrankung zum Beispiel in einem Wartezimmer sitzt“, sagt Benkert. Allerdings müsse die Schutzmaske enganliegend getragen und bei Durchfeuchtung gewechselt werden. Außerdem sollte sie nicht mit den Händen berührt werden. „Sonst ist der Schutz nicht effektiv.“

Atemschutzmasken werden auch FFP-Masken (filtering face piece) genannt und können das Atmen erschweren. Sie gehören zusammen mit einer Schutzbrille und Handschuhen zur professionellen Schutzkleidung für medizinisches Personal.

Händewaschen wichtiger als Mundschutz

Zum Schutz vor einer Ansteckung - sei es mit dem Coronavirus, dem Grippevirus oder einem Erkältungsvirus - empfiehlt das Robert Koch-Institut hingegen diverse Hygienemaßnahmen. Häufiges Händewaschen, Höflichkeitsabstand zu anderen Menschen einhalten, Kontakt zu Erkrankten meiden und das Gesicht nicht mit den Fingern berühren. Hände sind nämlich der Hauptüberträger von Keimen. Fassen wir uns ins Gesicht, was wir unbewusst mindetstens 20 Mal pro Stunde tun, können die Pathogene leicht in Augen, Mund und Nase gelangen. Über die Schleimhäute werden sie dann in den Körper transportiert.

Überdies ist ein gutes Immunsystem wichtig, um sich vor einer Infektionskrankheit zu schützen. Genügend Schlaf, mäßiger Sport und eine gesunde Ernährung tragen maßgeblich dazu bei, gesund über die Grippezeit zu kommen und sich auch kein Coronavirus einzufangen.

© Adobe Stock/Jenny Sturm

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha , Corona
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