Corona-Schnelltest zeigt Ergebnis in 15 Minuten

Ein Schnelltest soll nach einem Abstrich sofort anzeigen, ob der Betroffenen mit SARS-CoV-2 infiziert ist – Foto: ©sutthinon602 - stock.adobe.com
Der Pharmakonzern Roche hat jetzt einen SARS-CoV-2-Schnelltest entwickelt. Die Ergebnisse liegen innerhalb von 15 bis 30 Minuten vor, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Er soll im Oktober in Deutschland eingeführt werden.
Er ist für die Anwendung durch medizinisches Fachpersonal gedacht, für Menschen mit und ohne Symptome. Der Test hat eine Sensitivität von 96,52 Prozent und eine Spezifität von 99,68 Prozent. Dafür nötig ist ein Nasen-Rachen-Abstrich.
Schnelltest soll Corona-Infektion in 15 Minuten anzeigen
Der Test weist Proteine nach, die Bestandteile des Krankheitserregers sind. Wenn das Zielantigen in ausreichender Konzentration in der Probe vorhanden ist, bindet es an spezifische Antikörper und erzeugt ein visuell nachweisbares Signal auf dem Teststreifen.
Während der Schnelltest eine akute Corona-Infektion in 15 Minuten anzeigen soll, haben Leipziger Wissenschaftler den Corona-Antikörper-Test AProof entwickelt, der sich für die Probenahme zu Hause eignet. Die Anwender bekommen so die Gewissheit, ob sie schon mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren.
Nötig sind nur wenige Tropfen Blut
"Alles was es dafür braucht, sind wenige Tropfen Blut, die auf einen Teststreifen gegeben werden. Sobald das Blut getrocknet ist, kann der Teststreifen an ein Labor geschickt werden", erläutert Prof. Jörg Gabert von der beteiligten Firma Adversis Pharma.
Jedem Test-Set liegt ein individueller Zugangscode bei, unter dem man sich registriert und das Ergebnis online abrufen kann. Die in den Laboren gewonnenen anonymisierten Daten stehen dann zur weiteren Erforschung zur Verfügung.
Für Schulen, Kitas und Krankenhäuser
Der bereits jetzt erhältlich Antikörpertest könne gerade in Schulen, Kitas, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dafür genutzt werden, Risikogruppen besser zu schützen. Dies geschieht durch gezielten Personaleinsatz von Kräften, bei denen Antikörper nachgewiesen wurden und die dadurch ein Ansteckungsrisiko minimieren.
Die Wissenschaft gewinnt darüber hinaus wertvolle Daten, um besser abschätzen zu können, wie viele Menschen in welchen Regionen eine Infektion durchgemacht haben, heißt es weiter in einer Mitteilung des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ) der Universität Leipzig.
Apotheken dürfen Antikörper-Test nicht an privat verkaufen
Einziges Problem: Apotheken dürfen den Test nicht an Privatpersonen verkaufen. Die Abgabe solcher Tests, bei denen Körperproben gesammelt und anschließend "in vitro" untersucht werden, ist nur an Fachpersonal gestattet. Einzige Ausnahme ist der HIV-Test für daheim.
"Es ist verständlich, dass sich besorgte Bürger selbst auf eine Corona-Infektion testen wollen. Aber diese Tests sollen nach den gesetzlichen Regelungen den Fachkreisen vorbehalten bleiben. Das ist nichts, was man wie einen Schwangerschaftstest zuhause im Badezimmer machen kann", sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA, der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Abgabeverordnung müsste geändert werden
Die entsprechenden Verbote sind in der Medizinprodukteabgabeverordnung (MPAV) und dem Infektionsschutzgesetz geregelt. Arnold: "Wenn die zuständigen Behörden die Ansicht vertreten, dass Endverbraucher entsprechende Selbsttests bekommen können, wäre dies durch eine Bekanntmachung des Robert-Koch-Instituts oder eine Änderung der Medizinprodukteabgabeverordnung rechtlich umsetzbar.
Solange dies nicht geschieht, dürfen Apotheken keine Corona-Tests an Endverbraucher abgeben." Ihnen droht sonst ein Bußgeld.
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