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Corona-Masken lindern Allergiesymptome

Donnerstag, 27. Mai 2021 – Autor:
Medizinische Masken, die vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen sollen, können während der Pollenflugsaison offenbar auch Beschwerden bei Allergikern spürbar lindern. Das ist das Ergebnis einer Studie der „Europäischen Stiftung für Allergieforschung“ und der Techniker Krankenkasse (TK). Die Symptome ließen sich um zwei Drittel reduzieren.
Frau mit Pollenallergie steht an einer Birke und muss niesen

Niesen, Juckreiz, tränene Augen: Birkenpollen plagen derzeit wieder Menschen mit Allergien. Die bei vielen wenig beliebten Corona-Schutzmasken lindern aber die Symptome, zeigt die Studie der TK. – Foto: AdobeStock/hailey_copter

FFP2- und OP-Masken helfen nicht nur beim Schutz vor Covid-19 sondern auch bei Allergien. Das zeigt eine neue Studie der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK). Diese medizinischen Masken seien in der Lage, „Menschen mit Heuschnupfen sehr wirksam zu schützen“.

Bei der Studie wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Gräserpollen-Allergie unter kontrollierten Bedingungen ihren Allergenen ausgesetzt. Dabei wurden sowohl subjektive allergische Symptome der Nase, der Bronchien und der Augen als auch messbare Allergiesymptome erfasst. „Während die Exposition mit Gräserpollen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ohne Maske starke Symptome auslöste, waren die Symptome sowohl beim Tragen einer FFP2-Maske als auch beim Tragen einer sogenannten medizinischen Maske auf ein Drittel reduziert“, teilen ECARF und TK mit.

Masken: Mehr Lebensqualität für Allergiker

Die Studie ergab, dass das Tragen medizinischer Masken insbesondere die Beschwerden an der Nase und die Produktion von Nasensekret zurückgehen lässt. „Die Masken lindern die allergischen Symptome so stark, dass das allgemeine Wohlbefinden nur noch gering gestört ist“, sagt Karl-Christian Bergmann, Vorsitzender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Berlin und Studienarzt bei ECARF. Dadurch erhielten Menschen mit Allergien ein Stück Lebensqualität zurück.

 

Birkenpollen: 40 Prozent der Allergiepatienten betroffen

Laut Bergmann leiden Allergikerinnen und Allergiker derzeit vor allem unter Birkenpollen in der Luft. Sie machten rund 40 Prozent der 12 Millionen erwachsenen Allergikerinnen und Allergiker zu schaffen, führten zu Niesattacken, laufender Nase und Augenjucken. „Wer weiß, wann 'seine' Pollen fliegen, kann sich besser auf die Situation einstellen und bei Bedarf zum richtigen Zeitpunkt die passenden Medikamente nehmen – und gegebenenfalls auch eine Maske tragen", so der Allergieforscher. „Wer seine Allergie kennt, leidet weniger."

Allergie-App meldet Pollenbelastung für den eigenen Ort

Die TK bietet deshalb für alle Allergikerinnen und Allergiker eine Patienten-App namens „Husteblume“ an, die gemeinsam mit dem Berliner Allergologen Bergmann entwickelt wurde. Sie enthält einen interaktiven Pollenflugkalender mit den Blütezeiten der häufigsten Allergene und eine Pollenbelastungsvorhersage – automatisch für die jeweilige Region oder manuell mithilfe von Postleitzahl, Ort oder Region. Per Pollenalarm können sich Nutzerinnen und Nutzer immer dann warnen lassen, wenn die Luft mit den für sie relevanten Allergenen besonders belastet ist.

Aus Pollenallergien kann sich Asthma entwickeln

 „Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen können von digitalen Anwendungen profitieren“, sagt Daniel Cardinal, Leiter des Geschäftsbereichs Versorgungsinnovation der TK. Mit der „Husteblume“ auf dem Smartphone hätten Pollenallergiker viele nützliche und wichtige Informationen sowie Auswertungsfunktionen immer dabei. „Betroffene sollten eine Pollenallergie nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagt der TK-Experte. „Wird eine Allergie nicht richtig behandelt, kann sich daraus Asthma entwickeln."

Pollen-Allergien: Westdeutsche stärker betroffen

Studien zufolge sind Menschen in den alten Bundesländern von Pollenallergien stärker betroffen als in den neuen. Außerdem treten sie in Ballungsgebieten häufiger auf als im ländlichen Raum.

Hauptkategorie: Medizin
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