Corona: Die Mehrheit der Deutschen hat Schlafstörungen

Eine Auswirkung der Covid-19-Pandemie auf Alltag und Allgemeingesundheit: Bei vielen Deutschen hat sich der Tagesrhythmus verändert; die Mehrheit der Deutschen kämpft mit Schlafstörungen. – Foto: AdobeStock/MinekPSC
Bei 64 Prozent der Deutschen hat sich als Folge der Corona-Pandemie das Schlafverhalten verändert – und zwar zum Negativen. Das zeigt die Studie „Schlafen in Corona-Zeiten" der Krankenkasse „mh plus" . Mehr als 1.000 Bundesbürger wurden dafür bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Covid-19-Pandemie: Jeder Dritte geht später zu Bett
Weniger Fahrten zur Arbeit, Homeschooling sowie Medienkonsum bis spät in den Abend brachten oder bringen nicht nur den Tagesrhythmus vieler Menschen durcheinander, sondern auch deren Nachtruhe. „In der Corona-Pandemie hat sich der Tagesrhythmus vieler Menschen stark geändert“, sagt Mariana Naumann, Expertin für Gesundheitsförderung bei der „mh plus“. Das bleibt nicht ohne Auswirkung. „Jeder Dritte geht mittlerweile später zu Bett.“
Die Mehrheit wacht morgens wie gerädert auf
Der Studie zufolge leidet die Schlafqualität über alle Altersgruppen hinweg. 54 Prozent der Befragten geben an, dass sie morgens wie gerädert aufwachen und am liebsten liegen bleiben würden. Zudem kann mehr als die Hälfte nicht abschalten und hat Probleme einzuschlafen. 53 Prozent der Befragten schlafen nachts unruhig und werden immer wieder wach.
Eltern mit Kindern erleben mehr Zeitdruck
Die Gründe, warum die Bundesbürger schlechter abschalten, sind laut der „mh plus"-Studie vielfältig. Vor allem Eltern mit Kindern haben Zeitdruck, weil sie während des Lockdowns gezwungen sind, tagsüber Homeoffice und Familie zu kombinieren. Gesundheitsexpertin Naumann: „Neben dem Zeitaufwand für Kinderbetreuung und Homeschooling machen sich viele befragte Eltern zudem auch schlichtweg Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder.“
Belastend: Einsamkeit – und eingeschränkte Möglichkeiten, Sport als Ventil zu nutzen
Bei anderen führt das Runterfahren des öffentlichen Lebens zu einem erhöhten Medienkonsum: TV, Streaming-Portale, Internet und Smartphone werden von 30 Prozent der Bevölkerung stärker genutzt. Besonders stark gestiegen ist pandemiebedingt auch der Medienkonsum bei Kindern. Einsamkeit und fehlende Ablenkung belasten die Menschen während der Pandemie zusätzlich, wie die Studie zeigt. Auf die Frage „Was setzt Sie aktuell unter Stress?“ antworteten 55 Prozent der Befragten, dass sie unter fehlenden sozialen Kontakten litten. Vier von zehn Befragten beklagten zu wenig Entspannung oder Ablenkung. Einem Drittel fehlte der körperliche Ausgleich durch Sport.