Clostridium difficile: Sporen schützen vor Rückfällen
Neben Noroviren und Salmonellen ist das Bakterium Clostridium difficile (CDI) am häufigsten für schwere und langanhaltende Durchfälle verantwortlich. Der Darmkeim tritt häufig nach einer Behandlung mit Antibiotika in den Vordergrund und ist vor allem bei älteren Menschen problematisch. Insbesondere in Krankenhäusern kommt es oft zu einer Infektion mit Clostridium difficile.
Bei über 20 Prozent der Infektionen mit CDI kommt es nach einer ersten Besserung zu Rezidiven. Studien haben allerdings Hinweise darauf geliefert, dass die Gabe von Sporen des nicht-toxigenen Clostridium difficile (NTCD) einen gewissen Schutz bieten kann. Nun haben Forscher die optimale Dosis und die Sicherheit einer oralen Therapie mit Sporen von NTCD untersucht.
Nicht-toxigenes Clostridium difficile reduziert das Risiko
Die Wissenschaftler um Dr. Dale Gerding vom Edward Hines Jr. VA Hospital in Hines im US-Staat Illinois behandelten 173 Patienten, die eine Infektion mit Clostridium difficile überstanden hatten. Alle Patienten waren vorher erfolgreich mit Metronidazol oder Vancomycin therapiert worden. Nun bekamen sie als Rezidiv-Prophylaxe eine Zubereitung von Sporen des NTCD-Stamms M3, und zwar entweder über sieben Tage 104 oder 107 Sporen pro Tag oder über 14 Tage 107 Sporen pro Tag. Eine Kontrollgruppe erhielt zwei Wochen lang ein Placebopräparat.
Wie sich zeigte, konnte die Behandlung mit NTCD tatsächlich das Risiko für einen Rückfall reduzieren, und zwar in allen Verumgruppen. Während in der Placebogruppe 30 Prozent der Probanden ein CDI-Rezidiv erlitten, waren es in den mit NTCD behandelten Gruppen nur 11 Prozent. Die niedrigste Rückfallquote wurde dabei mit der am höchsten konzentrierten Sporensuspension erreicht; hier lag die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Infektion mit Clostridium difficile nur bei fünf Prozent. Voraussetzung für den Schutz vor einer erneuten Infektion war die Ansiedelung der Bakterien im Darm.
Behandlung mit Sporen hat nur geringe Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen traten nur bei drei Prozent der Probanden auf; dabei konnte keines dieser Ereignisse mit der Behandlung in Zusammenhang gebracht werden. Wie der CDI-Schutz durch den nicht-toxigenen Stamm funktioniert, können die Forscher noch nicht erklären. Sie vermuten aber, dass das nicht-toxigene und das toxigene CD um die gleichen Stoffwechselwege oder Anheftungsorte im Gastrointestinaltrakt konkurrieren. Einen längeren Schutz als die orale Behandlung mit NTCD-M3 könnte möglicherweise eine Injektion mit dem Antitoxin bieten. Um das herauszufinden, sind aber noch weitere Studien notwendig.
Foto: © pathdoc - Fotolia.com