Cholera-Ausbruch im Irak fordert erste Todesopfer
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag 1.942 Cholera-Fälle sowie zwei Todesfälle im Irak offiziell bestätigt. 15 von 18 Regierungsbezirken sollen von dem Cholera-Ausbruch betroffen sein. Einen weiteren Cholera-bedingten Todesfall im syrischen Aleppo konnte die Organisation nicht einwandfrei bestätigen. Der fünfjährige Junge war nach WHO-Angaben schon verstorben, bevor eine Stuhlprobe zu Testzwecken entnommen werden konnte.
Cholera-Ausbruch: 510.000 Impfstoffdosen gegen die weitere Ausbreitung
Um den aktuellen Cholera-Ausbruch im Irak einzudämmen, wird die WHO gemeinsam mit dem irakischen Gesundheitsministerium ab Samstag eine breit angelegte Impfaktion starten. 510.000 orale Impfdosen stellt die WHO nach eigenen Angaben bereit, damit rund 255.000 Menschen in den betroffenen Regionen zweimal geimpft werden können. WHO-Sprecher Christian Lindmeier erklärte, es würden vorwiegend Vertriebene und Flüchtlinge geimpft. „Unsere Impfstoffdosen werden nicht reichen, um jeden zu impfen, dennoch sind wir zuversichtlich, eine weitere Ausbreitung der Cholera damit verhindern zu können“, sagte er am Dienstag in Genf.
Für Syrien kündigte der WHO-Sprecher die Verbreitung von 50.000 Impfbroschüren an, die lokalen Behörden seien alarmiert. Da das Trinkwasser in Syrien mit Chlor desinfiziert sein soll, befürchtet er derzeit keinen Cholera-Ausbruch in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land.
Verschmutztes Trinkwasser im Irak
Anders im Irak: Das arabische Land gehörte bisher ebenfalls nicht zu den Cholera endemischen Ländern. Doch inzwischen ist in vielen Regionen die Versorgung mit frischem Wasser zusammengebrochen, außerdem fehlt es an Chlor zur Trinkwasserdesinfektion. Verunreinigtes Wasser und schlechte Hygienische Bedingungen gelten als Hauptursachen für den aktuellen Cholera-Ausbruch. Die UN spricht von katastrophalen humanitären Bedingen. 8,6 Millionen Iraker sollen auf Hilfe angewiesen sein.
Neben den Impfungen stellt die WHO dem Irak ab dem Wochenende 600.000 Chlorin-Tabletten sowie Mittel gegen Durchfall bereit. Das irakische Gesundheitsministerium werde bei der Durchführung der Maßnahmen von einem internationalen Expertenteam unterstützt, hieß es. Laut WHO-Sprecher Lindmeier wurden zudem 48 lokale Gesundheitsmitarbeiter für die Diagnostik und Behandlung von Cholera geschult.
Foto: © UNICEF/IRQA2015-00032/Khuzaie