Sie galten als Hochrisikopatienten, doch nun sind sie über den Berg: Die Vierlinge der 65-jährigen Annegret Raunigk konnten heute aus der Charité nachhause entlassen werden. Das Mädchen und die drei Jungen waren am 19. Mai in der 26. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Seither wurden sie auf der Neugeborenen-Intensivstation der Charité rund um die Uhr betreut.
Laut des behandelnden Arztes Prof. Dr. Christoph Bührer haben sich das Mädchen und die drei Jungen erfreulicherweise gut entwickelt. "Alle vier Kinder sind wunderbar gewachsen - wie sie auch gewachsen wären, wenn sie im Bauch der Mutter geblieben wären. Und sie wiegen jetzt allesamt etwas mehr als 2,5Kilogramm“, erklärte der Neonatologe der Charité. Damit seien die Kinder nun dem Frühgeborenen-Stadium entwachsen und eine stationäre Betreuung nicht mehr notwendig.
Betreuung der Vierlinge geht weiter
Obwohl die vier Kinder, die bei ihrer Geburt nur zwischen 655 und 960 Gramm gewogen haben, inzwischen kräftig genug für ein Leben zu Hause sind, werden sie wohl regelmäßig zu Nachuntersuchungen in die Klinik kommen müssen. Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm gelten generell als Hochrisikopatienten. Zudem mussten das Mädchen Neeta und einer der drei Jungen (Dries) kurz nach der Geburt operiert werden. Beide haben sich aber offenbar gut erholt. „Die Betreuung hört mit der Entlassung aus der Klinik nicht auf“, betonte Bührer. Die Kinder benötigten weiterhin viel Aufmerksamkeit. Zudem brauche Frau Raunigk jetzt vor allem praktische Hilfe. Vier Säuglinge gleichzeitig alleine großzuziehen sei alles andere als einfach, sagte der Neonatologe dem Sender RTL, der die Story exklusiv begleitet.
Annegret Raunigk hatte mit ihrer Vierlingsschwangerschaft bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die ehemalige Englisch- und Russischlehrerin hatte sich mit 64 Jahren in der Ukraine künstlich befruchten lassen. Jetzt ist sie die älteste Vierlingsmutter der Welt. Die pensionierte Lehrerin ist bereits siebenfache Oma und Mutter von insgesamt 17 Kindern.
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