Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Charité und Deutsches Herzzentrum fusionieren

Dienstag, 15. Juni 2021 – Autor:
Das Deutsche Herzzentrum ist jetzt Teil der Charité. Die Rahmenvereinbarung wurde am Montag unterzeichnet und sieht einen Neubau für fast 400 Millionen Euro auf dem Virchow Campus vor.
Fusion zwischen Charité und Herzzentrum besiegelt: Michael Müller unterzeichnet für das Land Berlin

Fusion zwischen Charité und Herzzentrum besiegelt: Michael Müller unterzeichnet für das Land Berlin – Foto: © Charité/Wiebke Peitz

Das Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) war bisher eine eigenständige Einrichtung. Nun gehört es nach jahrelanger Planung zur Charité Universitätsmedizin. Am Montag haben das Land Berlin, die Charité und das DHZB eine Rahmenvereinbarung über die Grundlagen und die Bedingungen dieses Zusammenschlusses unterzeichnet. Zuvor hatte das Bundeskartellamt den Zusammenschluss genehmigt.

Aus DHZB wird „Deutsche Herzzentrum der Charité“

Durch die Fusion wird der Krankenhausbetrieb des Herzzentrums mit den herzmedizinischen Einrichtungen der Charité zusammengeführt. Das noch zu gründende „Deutsche Herzzentrum der Charité“ -  kurz DHZC - wird eine eigenständige Organisationseinheit innerhalb der Charité mit weitgehender strategischer und operativer Eigenständigkeit. Die Stiftung DHZB bleibt erhalten und bekommt nun einen Sitz im Charité-Aufsichtsrat.

„Heute beginnt ein neues Kapitel für die Berliner Herzmedizin“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller bei der Vertragsunterzeichnung am Montag. Lange habe man daran gearbeitet, dass auf dem Virchow-Campus in Berlin-Wedding das modernste Herzzentrum Europas entstehen kann. „Wir vereinen dafür das Beste, was unsere Stadt in der Herzmedizin zu bieten hat.“

Europas modernstes Herzzentrum entsteht im Wedding

Für Europas modernstes Herzzentrum soll auf dem Weddinger Campus ein hochmodernes Gebäude mit rund 28.000 Quadratmetern Nutzfläche in nachhaltiger Bauweise errichtet werden. Der Neubau wird OP-Säle, Labore und Hybrid-Eingriffsräume zur Behandlung sämtlicher Herz-Kreislauferkrankungen bieten, zudem werden dort die zentralisierte Notaufnahme und ein Hubschrauberlandeplatz verortet sein. Das Land Berlin stellt dafür in 286,9 Millionen Euro bereit, der Bund beteiligt sich mit 100 Millionen Euro. Anfang 2028 soll das DHZC als „digitale Modellklinik“ der Herzmedizin seinen Betrieb aufnehmen.

Hohe Fallzahlen, viel Routine

„Gemeinsam wollen wir für die Patientinnen und Patienten eine der modernsten Kardiologien Europas aufbauen und mit dem DHZC national sowie international neue Maßstäbe in Versorgung, Forschung und Lehre setzen“, betonte Charité-Vorstand Prof. Heyo Kroemer.

Der Ärztliche Direktor des DHZB Prof. Volkmar Falk sieht ebenfalls zahlreiche Vorteile in der Fusion. Die Vereinigung und der weitere Ausbau der gemeinsamen Kapazitäten im ‚Deutschen Herzzentrum der Charité‘ sichere die Zukunft einer modernen Herzmedizin, erklärte Falk.  Interdisziplinäre und hochspezialisierte Teams werden „dank hoher Fallzahlen und entsprechender Routine für höchste Behandlungsqualität und -sicherheit stehen.“

Die jetzt unterzeichnete Rahmenvereinbarung muss im nächsten Schritt noch durch eine „besondere Beteiligungsvereinbarung“ konkretisiert werden. Charité und DHZB legen darin Details der Ausgestaltung des Zusammenschlusses sowie die genauen Zuständigkeiten der neuen Organe fest. Die Vereinbarung bedarf der Zustimmung der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung sowie der Senatsverwaltung für Finanzen.

Hauptkategorie: Berlin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Charité , Deutsches Herzzentrum Berlin

Weitere Nachrichten zum Thema Deutsches Herzzentrum Berlin

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin