Charité: Keime auf Intensivstation
Wie die Charité heute mitteilt, hat das Universitätsklinikum bereits am 15. Februar die Gesundheitsbehörden über den Klebsiella Ausbruch informiert. Betroffen ist eine Intensivstation, die auf die Übernahme von Patienten aus anderen Krankenhäusern mit Lungen- oder Mehrorganversagen spezialisiert ist. Vier Patienten weisen laut Charité eine invasive Infektion mit Klebsiella auf. Bei zwei weiteren Patienten sei eine Kolonisation festgestellt worden.
Sicherheitshalber habe man die Station geteilt und die betroffenen Patienten räumlich isoliert, teilt das Universitätsklinikum mit. Auch das Pflegepersonal sei entsprechend aufgeteilt worden. Ein interdisziplinäres Ausbruchsteam soll sich um die aktuellen Vorfälle kümmern und steht in engem Kontakt mit dem Amtsarzt und der Senatsverwaltung für Gesundheit. Die Patienten auf der Station und deren Angehörige sind nach Charité-Angaben gleich über das Ausbruchsgeschehen informiert worden.
2012 wurden insgesamt 44 Keim-Ausbrüche aus Berliner Kliniken gemeldet
Das Bakterium Klebsiella pneumoniae (KP) wohnt normalerweise im Magen-Darm-Trakt und ist ungefährlich. Bei schwer Kranken oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es jedoch auch zum Krankheitserreger werden.
„Wir nehmen den Ausbruch mit diesem Keim besonders ernst, weil er wegen der eingeschränkten Behandlungsmöglichkeit und der zunehmenden Verbreitung in Europa eine Herausforderung für die Intensivmedizin darstellt“, sagte heute Professor Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité. Immer wieder kommt es in Krankenhäusern zu Keim-Ausbrüchen. Allein in Berlin gab es 2012 insgesamt 44 gemeldete Ausbrüche mit unterschiedlichen Keimen.