Charité hilft Flüchtlingen in Spandauer Erstaufnahmeeinrichtung
Die rund 1.700 Flüchtlinge aus der Spandauer Erstaufnahmeeinrichtung in der Schmidt-Knobelsdorf-Straße werden seit Donnerstag von Charité-Ärzten medizinisch versorgt. Nach Klinikangaben werden seither wochentags von 9 bis 17 Uhr jeweils eine Sprechstunde für Kinder und eine für Erwachsene angeboten. Die Flüchtlinge leben dort in der ehemaligen Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne und in Zelten auf dem Gelände.
Aktion „Charité hilft“ angelaufen
Um etwas für neu eintreffende Flüchtlinge zu tun, hatte das Universitätsklinikum die Aktion „Charité hilft“ ausgerufen. Daraufhin hatten sich rund 200 Ärzte und Pflegekräfte des Universitätsklinikums freiwillig gemeldet. Einige helfen während ihrer Dienstzeit, andere opfern ihre Freizeit. „Die Bereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich zum freiwilligen Dienst zu melden, war überwältigend“, lobte der stellvertretende Ärztliche Direktor der Charité, PD Dr. Joachim Seybold die Hilfsbereitschaft. Innerhalb von wenigen Tagen sei es gelungen, gut funktionierende Versorgungsstrukturen aus einer Hand aufzustellen. Das Universitätsklinikum stelle auch Medikamente.
Berlins Wissenschaftssenatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der Charité Sandra Scheeres machte sich am Montag ein Bild von der Situation vor Ort. Sie dankte im Namen des Aufsichtsrats für „diese schnelle und überaus wichtige Hilfe.“ „Diese Bereitschaft zu helfen, ist beeindruckend“, sagte Scheeres.
Berlin zeigt sich hilfsbereit
Charité-Mitarbeiter sind darüber hinaus auch in Mitte, Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf in verschiedenen Projekten zur Flüchtlingshilfe im Einsatz. Neben medizinischer werde auch zahnärztliche und psychotherapeutische Versorgung angeboten, hieß es.
In ganz Berlin ist die Hilfsbereitschaft derzeit groß. Wie berichtet hatten sich in den vergangenen 14 Tagen mehr als 800 Ärzte freiwillig beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) gemeldet, um Flüchtlinge zu versorgen. Das waren mehr, als das Lageso unterbringen konnte.