Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Charité erprobt ungewöhnlichen Ansatz bei COPD

Donnerstag, 14. August 2014 – Autor:
Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD leiden bei Hitze besonders. An der Charité wurden jetzt zwei Patientenzimmer mit einer speziellen Klimaanlage ausgestattet. Die Mediziner erhoffen sich davon einen besseren Krankheitsverlauf.
Charité erprobt ungewöhnlichen Ansatz bei COPD

Mediziner der Charité: Das voll klimatisierte Patientenzimmer könnte die Genesung von COPD Patienten verbessern

Wenn die Charité forscht, geht es meist um neue Therapieverfahren. Anders bei einem aktuellen Forschungsprojekt, das gerade an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie angelaufen ist: Hier steht eine Klimaanlage im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Die innovative Klimatisierung soll Patienten mit Lungenerkrankungen wie der COPD das Atmen erleichtern. Denn bei Temperaturen über 25 Grad kann sich ihr Krankheitsverlauf weiter verschlechtern. Erschwerend kommen erhöhte Feinstaubkonzentrationen und Ozonwerte in der Atemluft hinzu.

23 Grad sind für Lungenkranke mit COPD optimal

In den beiden soeben in Betrieb genommenen vollklimatisierten Krankenzimmern werden nach Charité-Angaben derartige Belastungen von den Patienten ferngehalten. Die Raumtemperatur werde auf konstanten 23 Grad Celsius gehalten - ohne kalte Zugluft, wie sie für herkömmliche Klimaanlagen typisch sei. Dabei werde das Zimmer mittels eines flüssigkeitsführenden Kapillarsystems geräuschlos gekühlt. „Ziel unseres Forschungsprojekts ist es zu untersuchen, ob diese neuartige, angenehmere Klimatisierung des Krankenzimmers die Genesung von Patienten mit Lungenerkrankungen wie der COPD positiv unterstützen kann«, erklärt Prof. Dr. Christian Witt, Leiter des Arbeitsbereichs Pneumologische Onkologie der Charité. Der Lungenexperte hofft, die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, das „Krankenzimmer der Zukunft“ zu entwickeln. Möglicherweise könnten eines Tages auch Patienten mit anderen Krankheitsbildern davon profitieren.

Vollklimatisiertes Patientenzimmer, könnte Krankenzimmer der Zukunft werden

Die Charité ist nach eigenen Angaben die erste Klinik in Europa, die Patientenzimmer mit einem derartigen innovativen Klimatisierungssystem in Betrieb genommen hat. Möglich wurde das durch ein von der DGF gefördertes Forschungsvorhaben, das sich mit urbaner Hitze und Schadstoffbelastungen in Zeiten des Klimawandels befasst. Der Charité-Lungenexperte Witt forscht in der interdiziplinären Gruppe »Urban Climate and Heat Stress in Mid-latitude Cities in View of Climate Change» als einziger Mediziner. Seine Forscherkollegen kommen aus den Bereichen Geografie, Klimatologie und Sozialwissenschaften.

Foto: © adrian_ilie825 - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Lunge , COPD , Charité

Weitere Nachrichten zum Thema Lungenerkrankungen

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin