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Charité-Ausgründung erhält hohe Förderung

Montag, 29. März 2010 – Autor:
Die Firma Humedics, die jüngste Ausgründung der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Freien Universität Berlin, kann mit 500.000 Euro aus dem High-Tech Gründerfonds rechnen. Mit dieser Summe will das junge Unternehmen sein innovatives Gerät zum Testen der Leberfunktion bis zur Serienreife entwickeln und ein Zulassungsverfahren beginnen.
Foto: Humedics

Foto: Humedics

 

Bereits seit 2004 forschen drei Charité-Wissenschaftler an dem Gerät, das in der Lage ist, die Leberfunktion anhand der Atemluft zu analysieren. Chirurgische Eingriffe an der Leber können so verbessert und postoperatives Leberversagen schneller diagnostiziert werden. Mittlerweile hat das junge Unternehmen, das seit 2007 finanziell und konzeptionell von der Stiftung Charité unterstützt wurde, fünf Mitarbeiter eingestellt.

Hohe Förderung für Humedics

Jetzt erhält Humedics 500.000 Euro aus dem High-Tech Gründerfonds, um das innovative Messverfahren, den so genannten LiMAx-Test, vermarkten zu können. Der High-Tech Gründerfonds ist eine Initiative mehrerer deutscher Grossunternehmen sowie des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Der LiMAx-Test, der an der Charité von PD Dr. Martin Stockmann entwickelt und mit Prof. Karsten Heyne von der Freien Universität Berlin in ein Messsystem umgesetzt wurde, misst die Enzymleistung der Leber, die bei einer Schädigung vermindert sein kann. Für die Messung wird dem Patienten ein eigens dafür entwickeltes Mittel verabreicht, das in der Leber verarbeitet wird. Das Abbauprodukt wird dann mit einem innovativen neu entwickelten Gerät (FLIP) in der Ausatemluft gemessen. "Durch die Genauigkeit der Werte können Therapien besser individuell an den Patienten angepasst werden", erläutert PD Dr. Martin Stockmann von der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie am Campus Virchow-Klinikum. Bisher warf die Diagnose von Lebererkrankungen im klinischen Alltag Probleme auf, weil die Leberwerte aus dem Blut nur eine Veränderung zeigen, aber nicht genau die Leberfunktion messen. So konnte es beispielsweise bisher passieren, dass trotz einer beginnenden Leberzirrhose normale Laborwerte angezeigt wurden. Der neue Test erfasst auch diese ersten Krankheitssymptome.

Verbesserung die in der gesamten Hepatologie Anwendung finden

Mit dem neuen nicht invasiven FLIP/ LiMAx-System ist es möglich, die Planung leberchirurgischer Eingriffe zu verbessern, ein postoperatives Leberversagen vorherzusagen, eine Leberzirrhose zu erkennen und die Leberregeneration zu überwachen. Anwendung findet das System in der Leberchirurgie einschliesslich Lebertransplantation, der gesamten Hepatologie und der Intensivmedizin.

"Das bereits an mehreren Tausend Patienten erfolgreich getestete FLIP/LiMAx-System wird mit seiner schnellen und frühzeitigen Analyse der Leberleistung entscheidend dazu beitragen, den Behandlungserfolg präziser zu überwachen und damit wesentlichen Einfluss auf den Therapiealgorithmus haben," kommentiert Dr. Bernd Goergen, Senior Investment Manager des High-Tech Gründerfonds, die Investitionsentscheidung. "Darüber hinaus hat das Team bereits seine Fähigkeit gezeigt, innovative Technologien nicht nur zu entwickeln, sondern auch Kunden zu überzeugen."

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