Cannabis bei Schmerz-Patienten ohne schwere Nebenwirkungen
„Das ist das erste und größte Studie über die langfristige Sicherheit von medizinischem Cannabis bei Patienten mit chronischen Schmerzen“, betont Studien-Autor Dr. Mark Ware in einer Mitteilung der Universität. Die Forscher beobachteten 215 Erwachsene mit chronischen Nicht-Tumorschmerzen, die Cannabis einsetzen, und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe von 216 Patienten mit chronischen Schmerzen, die kein Cannabis nahmen.
An der Studie nahmen sieben klinischen Zentren mit speziellem Schmerz-Management-Knowhow in ganz Kanada teil. Die Cannabis-Konsumenten erhielten Cannabiskraut von einem lizensierten Produzenten, es enthielt 12,5 Prozent des Wirkstoffs THC. Sie konsumierten im Schnitt 2,5 Gramm am Tag, sie rauchten, verdampften oder verzehrten das Cannabis.
Cannabis bei Schmerz-Patienten ohne schwere Nebenwirkungen
Über ein Jahr lang wurden die Probanden in Abständen kontrolliert, Lungenfunktion und kognitive Fähigkeiten getestet und nach Schmerzen, Stimmung und Lebensqualität befragt. Bei einem Teil der Patienten wurde auch Blut abgenommen und Leber- und Nierenfunktion und bestimmte Hormonspiegel überprüft.
Die Daten zeigten, dass die Cannabiskonsumenten kein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen hatten, erklärte Dr. Aline Boulanger, Direktor der Schmerzklinik am Centre hospitalier de l'Université de Montréal.
Cannabis: Weniger Schmerzen, Kopfschmerzen oder Übelkeit möglich
Es gab keine Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf die kognitive Funktion oder die Blutwerte, zugleich erlebten die Patienten eine deutlichere Linderung ihrer Schmerzen, eine Milderung der Symtome und eine Verbesserung von Stimmung und Lebensqualität im Vergleich zur Kontroll-Gruppe.
Ein erhöhtes Risiko gab es beim Cannabis-Konsum hingegen für leichte bis mittlere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Schläfrigkeit und durch das Rauchen bedingte Erkrankungen der Atemwege.
Foto: Robert Przybysz