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Bund und Länder geben Impfstoff von AstraZeneca für alle frei

Freitag, 7. Mai 2021 – Autor:
Bund und Länder haben die Priorisierung beim Impfstoff von AstraZeneca aufgehoben. Ab sofort kann sich jeder über 18 Jahre mit Vaxzevria impfen lassen – unabhängig von Alter, Beruf oder Vorerkrankung. Und unabhängig von den Empfehlungen der STIKO.
Entgegen der STIKO-Empfehlung geben Bund und Länder AstraZeneca für Impfwillige aller Altersgruppen frei

Entgegen der STIKO-Empfehlung geben Bund und Länder AstraZeneca für Impfwillige aller Altersgruppen frei

Bund und Länder haben den Impfstoff von AstraZeneca für alle freigegeben. Damit ist die Priorisierung für diesen Impfstoff bundesweit aufgehoben. Das heißt: Jeder erwachsene Bürger kann sich mit Vaxzevria von einem niedergelassen Arzt immunisieren lassen, sofern gewünscht und genügend Impfstoff da ist. In Berlin war eine Impfung für alle bereits seit dem 22. April möglich.

Bund und Länder setzen sich über Kopf der STIKO hinweg

Hintergrund ist, dass der Impfstoff von AstraZeneca für Menschen ab 18 Jahre in Europa zugelassen ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt das Vakzin dagegen weiterhin nur Menschen über 60 Jahren. Jüngeren Menschen, die einmal mit AstraZeneca geimpft wurden, empfiehlt sie für die Zweitimpfung einen mRNA-Impfstoff. Doch die Empfehlungen der Impfkommission sind nicht bindend, letztlich zählt am Ende die Zulassung. Bund und Länder haben das Recht, sich über den Kopf der STIKO hinwegzusetzen. Bei vielen Menschen sorgt das Hin und Her für große Verwirrung.

Zweitimpfung mit AstraZeneca

Wichtig zu wissen: Wer sich jetzt mit AstraZeneca impfen lässt, hat nach der jüngsten politischen Entscheidung keine Wahl. Die Zweitimpfung wird dann mit demselben Impfstoff nach etwa zwölf Wochen erfolgen.

Zu einem Mix aus verschiedenen Impfstoffen liegen bislang keine Studiendaten vor. Dennoch hatte sich die STIKO bei den unter 60-Jährigen dafür entschieden, da das Risiko einer Hirnvenenthrombose ihrer Ansicht nach schwerer wiegt. Eine Sinusvenenthrombose tritt etwa bei einem von 100.000 Menschen nach einer Impfung mit AstraZeneca auf. Nach allem was man bisher weiß, traten diese zum Teil tödlichen Ereignisse vier bis 14 Tage nach der Impfung auf. Betroffen waren vor allem Frauen unter 60.

Eine Zweitimpfung mit AstraZeneca führt in der Regel zu schwächeren Nebenwirkungen. Bei den mRNA-Impfstoffen ist es umgekehrt.

Jeder Dritte geimpft

Derzeit ist in Deutschland knapp jeder Dritte (30,6 %) mindestens einmal geimpft. 8,6 Prozent haben die Zweitimpfung erhalten, sind also voll immunisiert. Aller Voraussicht nach soll im Juni der Impfstoff von Biontech/Pfizer Comirntay für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen werden. Die bisherige bedingte Zulassung gilt erst ab 16 Jahren.

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Corona , Medizin
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