Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Brustkrebs-Screening: Ergebnis nach einer Woche

Mittwoch, 25. Januar 2017 – Autor:
Fast drei Millionen Frauen in Deutschland nehmen jedes Jahr am Mammographie-Screening teil. 94 Prozent erhalten das Ergebnis nach einer Woche. Experten halten die Wartezeit für vertretbar.
Mammograpghie-Screening: Bei sechs von 1000 Frauen wird Brustkrebs entdeckt

Mammograpghie-Screening: Bei sechs von 1000 Frauen wird Brustkrebs entdeckt – Foto: auremar - Fotolia

Je Früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen. Mit dieser Prämisse wurde vor zwölf Jahren das Mammographie-Screening in Deutschland eingeführt. Inzwischen nehmen jedes Jahr rund 2,9 Millionen Frauen an dem Früherkennungs-Programm teil. Dass die Frauen nur kurz auf ihre Ergebnisse warten müssen, teilt nun die Kooperationsgemeinschaft Mammographie mit. Danach erhalten 94 Prozent der untersuchten Frauen innerhalb von sieben Werktagen den Befund. Ist eine ergänzende Untersuchung mit Ultraschall und Mammographie erforderlich, erhalten die Frauen in 92 Prozent der Fälle einen weiteren Untersuchungstermin innerhalb einer Woche nach der Befundmitteilung.

Wartezeiten entsprechen Vorgaben

„Die Wartezeiten zwischen Untersuchung, Ergebnis und erneutem Termin halten wir so gering, wie es die hohen Qualitätsanforderungen im Mammographie-Screening vorsehen“, betont Vanessa Kääb-Sanyal von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.

Im Rahmen des Screenings werden die Röntgenbilder von mindestens zwei Ärzten begutachtet. Wird eine Auffälligkeit im Brustgewebe feststellt, wird ein dritter Arzt zu Rate gezogen. Erst dann wird entschieden, ob die Auffälligkeiten weiter abgeklärt werden müssen oder diese als gutartig eingestuft werden können. „Eine Frau im Mammographie-Screening erhält damit automatisch eine ärztliche Zweitmeinung – in mehreren Fällen sogar eine Drittmeinung“, betont Kääb-Sanyal.

Ein Verdacht ist noch keine Krebsdiagnose

Eine Auffälligkeit bedeutet jedoch längst nicht gleich eine Brustkrebsdiagnose. Bei einem zweiten Termin klären die Ärzte den Verdacht zusätzlich mit Ultraschall ab. Dies war im Jahr 2014 bei rund 130.000 Frauen, also etwa drei Prozent, der Fall. Den meisten konnte hierdurch Entwarnung gegeben werden. Den anderen wurde eine Biopsie empfohlen. Erst durch diese dritte Untersuchung wird festgestellt, ob es sich um Brustkrebs handelt. Knapp 17.000 Frauen erhielten auf diese Weise eine Krebsdiagnose. Das sind 6 von 1.000 untersuchten Frauen. Im Jahr 2013 erhielten in Deutschland insgesamt 71.600 Frauen eine Brustkrebsdiagnose. 17.800 Frauen starben im selben Jahr an der Erkrankung.

Foto: © auremar - Fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Brustkrebs , Krebsfrüherkennung

Weitere Nachrichten zum Thema Brustkrebs-Screening

21.08.2017

Seit zweieinhalb Jahren bietet das discovering hands Zentrum in Berlin einen besonderen Service an: Blinde oder sehbehinderte Frauen, die dafür speziell ausgebildet wurden, tasten im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung die weibliche Brust auf Gewebeveränderungen ab. Ihre Erfolgsbilanz ist beeindruckend.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin