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Booster-Impfung nur für Immungeschwächte empfohlen

Montag, 27. September 2021 – Autor:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Booster-Impfung zunächst nur für Menschen mit Immunschwäche. Unabhängig davon wird sie seit 1. September für einen größeren Personenkreis angeboten.
Die Krebstherapie unterdrückt die Immunabwehr: Booster-Impfung empfohlen

– Foto: Adobe Stock/RFBSIP

Die Booster-Impfungen werden seit dem 1. September auch ohne Empfehlung der STIKO für Ältere und medizinisches Personal angeboten. Rund 486.500 Bundesbürger haben dies nach Angaben der Agentur dpa mittlerweile in Anspruch genommen. Eine entsprechende Empfehlung der STIKO für diese Bevölkerungsgruppen soll in den nächsten Wochen kommen.

Zunächst empfiehlt sie diese Impfung nur für Menschen mit Immunschwäche. Zahlreiche Studien belegten, dass Patienten mit Immundefizienz oftmals schlechter auf die Covid-19-Impfung ansprechen. Damit haben sie ein höheres Risiko für einen schwereren Covid-19-Krankheitsverlauf und Tod als Immunkompetente.

Vier Wochen nach Grundimmunisierung

Bei einer kleinen Gruppe schwer immundefizienter Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort, wie zum Beispiel nach Organtransplantation und Krebspatienten unter immunsuppressiver Therapie, kann diese zusätzliche Impfstoffdosis als Optimierung der primären Impfserie bereits 4 Wochen nach dieser Grundimmunisierung angeboten werden. Über eine Auffrischimpfung nach weiteren 6 Monaten muss im Einzelfall entschieden werden.

Ansonsten soll Personen mit Immundefizienz etwa 6 Monate nach der Covid-19-Grundimmunisierung eine zusätzliche Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffs angeboten werden

Antikörper überprüfen nicht bei jedem nötig

Eine Überprüfung der Antikörperantwort nach einer Impfung ist nach Ansicht der STIKO nicht bei allen Patienten mit Immundefizienz notwendig. Die STIKO empfiehlt eine Laboruntersuchung auf Antikörper für schwer immundefiziente Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort.

Da bei einigen Patienten mit schwerer Immundefizienz unter Umständen auch nach zusätzlichen Impfstoffdosen kein Immunschutz aufgebaut wird, ist für diese Personengruppe die weitere Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln besonders wichtig. Ebenso sollten alle Kontaktpersonen von solchen schwer immundefizienten Patienten geimpft sein.

Covid-19 und Grippe können zusammen geimpft werden

Mittlerweile liegen umfangreiche Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit der in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe vor, so dass zur Gabe von anderen Totimpfstoffen kein Mindestabstand mehr eingehalten werden muss.

Dazu zählt der Impfstoff gegen Grippe (Influenza). Mit der Influenza-Impfung sollte für eine optimale Wirksamkeit frühestens im Oktober begonnen werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts. Wenn die Gabe von verschiedenen Totimpfstoffen indiziert ist, können diese zeitgleich gegeben werden, dazu zählen Impfstoffe gegen Diphtherie, Hepatitis B, Polio, Keuchhusten, Tetanus und Tollwut.

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