Bluttest sagt Erfolg von Antikörpertherapie bei schwerem Asthma voraus

Mit einer Blutprobe lässt sich die Wirksamkeit eines Asthma-Medikamentes besser einschätzen – Foto: © Adobe Stock/ dusanpetkovic1
Etwa jeder zehnte Asthma-Patient leidet an einer schweren Form der Krankheit. Die Lebensqualität ist meist stark eingeschränkt und nicht selten ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Betroffene können seit einiger Zeit eine hochwirksame Therapie mit monoklonalen Antikörpern erhalten. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißstoffe, die sich gegen entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers richten.
Doch nicht alle Patienten sprechen auf die Medikamente an. „Bis die richtige Therapie gefunden ist, kann ein Jahr oder mehr Zeit vergehen“, sagt Dr. Weckmann, von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck und Forscher am Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
Kollagenabbau im Blut nachweisbar
Nun hat das Team um den Lungenexperten einen Bluttest entwickelt, mit dem sich das Ansprechen auf eine Therapie mit dem Antikörper Omalizumab besser abschätzen lässt. Die Forscher konnten zeigen, dass 90 Prozent der Patienten auf das Medikament ansprechen, in deren Lunge Kollagen stark abgebaut wird, das am Aufbau von Strukturen im ganzen Körper beteiligt ist. „Spuren dieses Abbaus sind im Blut nachweisbar“, erläutert Weckmann. „So könnte eine Untersuchung des Blutes dabei helfen, eine frühe, wirkungsvolle Behandlung für Betroffene zu finden – aber auch das Gesundheitssystem zu entlasten, indem die Therapie gezielt jenen verabreicht werden kann, die mit großer Wahrscheinlichkeit davon profitieren.“
Asthma-Therapie wird personalisierter
Die Erkenntnisse wurden kürzlich im renommierten European Respiratory Journal veröffentlicht. Asthma umfasst eine Vielzahl von Krankheitsbildern mit unterschiedlichen Ursachen. Ziel der Forschung ist es, passgenaue Therapien für die einzelnen Krankheitsbilder zu entwickeln. Dem Team um Dr. Weckmann ist es durch seine Arbeit gelungen, einen zellulären Mechanismus mit einer hochspezifischen Therapie zu verknüpfen - ein Schritt zur personalisierten Therapie.