Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Bluttest sagt Erfolg von Antikörpertherapie bei schwerem Asthma voraus

Sonntag, 19. September 2021 – Autor:
Für Patienten mit schwerem Asthma ist der Antikörper Omalizumab eine vielversprechende Therapieoption. Doch nicht alle profitieren von dem Medikament. Ärzte haben nun einen Bluttest entwickelt, der den Erfolg der Behandlung vorhersagen kann.
Mit einer Blutprobe lässt sich die Wirksamkeit eines Asthma-Medikamentes besser einschätzen

Mit einer Blutprobe lässt sich die Wirksamkeit eines Asthma-Medikamentes besser einschätzen – Foto: © Adobe Stock/ dusanpetkovic1

Etwa jeder zehnte Asthma-Patient leidet an einer schweren Form der Krankheit. Die Lebensqualität ist meist stark eingeschränkt und nicht selten ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Betroffene können seit einiger Zeit eine hochwirksame Therapie mit monoklonalen Antikörpern erhalten. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißstoffe, die sich gegen entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers richten.

Doch nicht alle Patienten sprechen auf die Medikamente an. „Bis die richtige Therapie gefunden ist, kann ein Jahr oder mehr Zeit vergehen“, sagt Dr. Weckmann, von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck und Forscher am Deutschen Zentrum für Lungenforschung.

Kollagenabbau im Blut nachweisbar

Nun hat das Team um den Lungenexperten einen Bluttest entwickelt, mit dem sich das Ansprechen auf eine Therapie mit dem Antikörper Omalizumab besser abschätzen lässt. Die Forscher konnten zeigen, dass 90 Prozent der Patienten auf das Medikament ansprechen, in deren Lunge Kollagen stark abgebaut wird, das am Aufbau von Strukturen im ganzen Körper beteiligt ist. „Spuren dieses Abbaus sind im Blut nachweisbar“, erläutert Weckmann. „So könnte eine Untersuchung des Blutes dabei helfen, eine frühe, wirkungsvolle Behandlung für Betroffene zu finden – aber auch das Gesundheitssystem zu entlasten, indem die Therapie gezielt jenen verabreicht werden kann, die mit großer Wahrscheinlichkeit davon profitieren.“

Asthma-Therapie wird personalisierter

Die Erkenntnisse wurden kürzlich im renommierten European Respiratory Journal veröffentlicht. Asthma umfasst eine Vielzahl von Krankheitsbildern mit unterschiedlichen Ursachen. Ziel der Forschung ist es, passgenaue Therapien für die einzelnen Krankheitsbilder zu entwickeln. Dem Team um Dr. Weckmann ist es durch seine Arbeit gelungen, einen zellulären Mechanismus mit einer hochspezifischen Therapie zu verknüpfen - ein Schritt zur personalisierten Therapie.

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Asthma , Lungenerkrankungen

Weitere Nachrichten zum Thema asthma

13.04.2017

Patienten, die unter einer durch Kälte oder Reibung induzierten Nesselsucht leiden, profitieren von einer Therapie mit dem Asthma-Mittel Omalizumab. Das konnten Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin in zwei klinischen Studien belegen.

26.03.2013

Omalizunab, ein Medikament, das zur Behandlung schwerer Anfälle von Asthma bronchiale entwickelt wurde, kann die Symptome einer chronischen Nesselsucht bekämpfen. Das zeigt die Studie einer internationalen Forschergruppe unter Leitung der Charité - Universitätsmedizin Berlin.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin