Blutspenden - wirksam bei hohem Blutdruck?
Ein Wissenschaftlerteam der Charité Berlin hat in einer klinischen Vorstudie untersucht, wie sich das Blutspenden auf Werte wie Blutdruck oder Blutfette auswirkt. Dazu wurden den Teilnehmern zweimal im Abstand von vier Wochen rund 300 Milliliter Blut abgenommen. Danach haben die Ärzte die Werte mit der Kontrollgruppe verglichen. In die Vorstudie miteinbezogen wurden Patienten mit einem metabolischen Syndrom, also mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus, negativ veränderten Blutfetten und Übergewicht.
Es zeigte sich, dass das Blutspenden den Blutdruck um durchschnittlich 16 mmHg senken konnte. Der Effekt sei damit grösser als bei gängigen Medikamenten wie Betablockern oder ACE-Hemmern, betonten die Ärzte. Die Reduzierung des Blutdrucks hielt zudem nicht nur kurzfristig, sondern über einen langfristigen Zeitraum an. Als weiterer positiver Nebeneffekt des Blutspendens hatten sich die Blutfettwerte der Probanden verbessert.
Blutdruck senken: Studie soll Wirksamkeit des Blutspendens bestätigen
Warum die Wirkung des Blutspendens auf den Blutdruck über einen längeren Zeitraum anhält, ist nicht bekannt. Die Forscher vermuten, dass die Reduzierung des Eisenspiegels, die durch die Blutentnahme bewirkt wird, eine Rolle spielt. Möglicherweise wirkt sich Eisen negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus, da es die Oxidation der Gefässe befördert. Durch einen niedrigeren Eisenspiegel könnten die Gefässwände elastischer bleiben und der Blutdruck ausgeglichen werden.
Schon lange ist der Aderlass in der Naturheilkunde als ausleitendes Verfahren bekannt. Und auch regelmässige Blutspender berichten immer wieder über ein verbessertes Körpergefühl und mehr Vitalität. Bisher wurden die positiven Effekte des Blutspendens jedoch nicht wissenschaftlich untersucht. Nun wollen die Forscher in weiteren Studien herausfinden, ob regelmässiges Blutspenden als wirksames Mittel gegen Bluthochdruck eingesetzt werden kann.
Foto: Gina Sanders/fotolia.com