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Bluthochdruck: Zehn Tipps zum richtigen Blutdruck-Messen

Dienstag, 15. Mai 2018 – Autor:
Jeder dritte Deutsche leidet an Bluthochdruck, Risikofaktor Nr. 1 für Herzinfarkt und Schlaganfall. Zum Welt-Hypertonie-Tag geben Experten Tipps, worauf Patienten beim Blutdruck-Messen achten sollten.
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Beim Selbermessen des Blutdrucks sind einige Regeln zu beachten, um verlässliche Werte zu erhalten – Foto: ©Picture-Factory - stock.adobe.com

Fast jeder dritte Deutsche leidet an Bluthochdruck, dem Risikofaktor Nr. 1 für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Blutdruck-Selbstmessung ist ein wichtiger Teil der Vorsorge und Behandlung. Doch dabei werden nicht selten Fehler gemacht. Zum Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai gibt die Deutsche Hochdruckliga Tipps, wie Patienten richtig messen.

Zu den 10 häufigsten Fehlern, die vermieden werden sollten, gehört das unregelmäßige Messen. Denn der Blutdruck ist im Tagesverlauf Schwankungen unterworfen. Patienten messen daher am besten immer zum selben Zeitpunkt. Sollten sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, ist es wichtig, den Blutdruck vor Einnahme der Medikamente zu messen.

Volle Blase und Tasse Kaffee verfälschen die Werte

Die Blutdruckmessung sollte in Ruhe und im Sitzen durchgeführt werden. Das heißt, körperliche beziehungsweise seelische Belastungen sollten 30 Minuten vor der Messung vermieden werden. Im Zweifel sollte der Patient die Entspannungszeit verlängern und erst nach fünf Minuten Ruhepause mit dem Messen beginnen.

Die Blutdruckmessung bei voller Blase verfälscht die Messwerte. Auch das im Kaffee oder Schwarztee enthaltene Koffein kann die Blutdruckwerte verfälschen. Der Kaffee sollte daher nach der Blutdruckmessung getrunken werden.

So wird die Manschetten richtig angelegt

Es sollte unbedingt die vom Hersteller empfohlene Manschette verwendet werden. Wichtig ist, dass die Oberarmmanschette dem Oberarmumfang angepasst werden muss. Die Manschette sollte etwa zwei Drittel des Oberarms in der Breite abdecken.

Einige Manschetten erfordern eine exakte Positionierung der Manschette über der Arterie. Beispielsweise durch einen aufgedruckten Pfeil, der zur Arterie ausgerichtet werden muss. Die Manschette darf nicht zu locker oder zu fest angelegt sein. Die Manschette sollte auch richtig verschlossen sein, damit der Klettverschluss beim Aufpumpen nicht nachgibt.

Nicht über Pullover oder Jackett messen

Bei der Messung des Blutdrucks am Oberarm ist die Manschette so anzulegen, dass sich der aufblasbare Teil an der Innenseite des Oberarms befindet. Der Verschluss sollte außen liegen, der Schlauch nach unten zur Hand zeigen. Die Manschette sollte zwei Querfinger oberhalb der Ellenbeuge nicht zu stramm angelegt sein, so dass noch ein Finger leicht unter die verschlossene Manschette passt.

Die Blutdruckmessung führt zu falschen Werten, wenn die Manschette über einen dicken Pullover oder ein Jackett gezogen wird. Die Kleidung sollte daher ausgezogen werden, denn das einfache Hochschieben kann zu einem Blutstau und dadurch zu Messfehlern führen. Über eine dünne Bluse oder ein dünnes Oberhemd kann die Manschette aber ruhig gelegt werden.

Bluthochdruck: 10 Tipps zum richtigen Blutdruck-Messen

Zu den 10 Tipps zum richtigen Blutdruck-Messen gehört es auch, dass Arm und Hand dabei nicht bewegt werden sollten. Der Körper darf nicht verspannt sein. Beide Füße sollten auf dem Boden stehen, der Rücken wird an der Stuhllehne angelehnt. Während der Messung sollte der Patient nicht sprechen oder sich durch Musik, Radio oder Fernsehen ablenken.

Wichtig ist bei der Handgelenksmessung, dass der Arm auf Herzhöhe gehalten wird. Liegt er tiefer, so ist der gemessene Wert zu hoch, bei einem höher liegenden Messpunkt ist er zu niedrig. Als Faustregel gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb der Herzhöhe liegt der systolische Messwert etwa 8 mmHg und der diastolische rund 6 mmHg zu hoch.

Blutdruck zweimal im Minutenabstand messen

Die DHL rät daher: Ellbogen auf dem Tisch aufstützten und Unterarm durch passende Unterlage stützen, um die ruhige Messung auf Herzhöhe sicherzustellen. Die Manschette von Oberarmgeräten dürfte in aller Regel auf Herzhöhe liegen. Bei der Oberarmmessung die Hand auf den Tisch zu legen hilft, sich zu entspannen.

Viele Geräte messen, ohne dass Sie es merken, mehrfach automatisch hintereinander. Ansonsten kann der Blutdruck zweimal im Minutenabstand gemessen werden. Der zweite - meist niedrigere - Wert wird notiert. Die zu Hause gemessenen Werte sollten sich unterhalb von 135/85 mmHg einpendeln. Im Alter kann es übrigens auch zu erhöhten systolischen bei normalem diastolischen Werten kommen.

Bei unregelmäßigen Herzschlägen bei Arrhythmien beziehungsweise Vorhofflimmern wird dreimal hintereinander im Minutenabstand gemessen und der Mittelwert notiert. Soll dass Gerät in der Lage sein, unregelmäßige Herzschläge oder Vorhofflimmern zu erkennen, sollte beim Kauf auf die entsprechende Eignung geachtet werden.

Foto: picture-factory/fotolia.com

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