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Blutdruck senken kann Demenz vorbeugen

Donnerstag, 27. Oktober 2022, aktualisiert: 12.01.2023 – Autor:
Wer seinen Blutdruck senkt, kann Demenz vorbeugen. Das ist das Ergebnis einer Meta-Studie der University of South Wales. Dabei wurden vor allem ältere Menschen beobachtet.
Wer seinen Blutdruck senkt, könnte Demenz vorbeugen

– Foto: Adobe Stock/Victor Koldunov

Die Forscher werteten Studien aus, in denen verschiedene blutdrucksenkende Behandlungen eingesetzt wurden. Die Patienten, die blutdrucksenkend behandelt wurden, wurden gleichzeitig bis zur Entwicklung der Demenz beobachtet.

Blutdruck senken kann Demenz vorbeugen

Insgesamt waren 28.008 Personen mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren und einer Vorgeschichte von Bluthochdruck aus 20 Ländern eingeschlossen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug etwas mehr als vier Jahre.

"Unsere Ergebnisse implizieren eine weitgehend lineare Beziehung zwischen Blutdruck-Senkung und geringerem Demenz-Risiko, unabhängig davon, welche Art von Behandlung angewendet wurde", sagte Studienleiterin Dr. Ruth Peters. Blutdruck senken kann folglich Demenz vorbeugen. Die Verwendung leicht verfügbarer blutdrucksenkender Therapien sei daher zur Zeit eine der "besten Möglichkeiten" zur Bekämpfung der heimtückischen Krankheit, meint die Forscherin.

Noch gibt es keinen Durchbruch bei der Behandlung von Demenz

Denn noch fehlt es an signifikanten Durchbrüchen bei der Behandlung von Demenz. Zugleich entwickelt sich die Erkrankung zu einer globalen Epidemie, von der derzeit schätzungsweise 50 Millionen Menschen betroffen sind. Die Zahl der Menschen mit Demenz wird sich voraussichtlich bis 2050 verdreifachen - hauptsächlich aufgrund der alternden Bevölkerung.

Dr. Peters erklärte, dass sich bislang zwar viele Studien mit den gesundheitlichen Vorteilen einer Blutdrucksenkung befassten, aber nur wenige auf Demenz-Ergebnisse schauten und noch weniger Placebo-kontrolliert waren - was als beste Evidenz angesehen wird. Die meisten Studien wurden wegen der deutlichen Auswirkungen der Blutdrucksenkung auf kardiovaskuläre Ereignisse, die tendenziell früher auftreten als Anzeichen von Demenz, vorzeitig abgebrochen.

Keine schädlichen Nebenwirkungen der Blutdrucksenkung

Hinweise auf Schäden durch die Blutdrucksenkung gab es nicht. "Was wir immer noch nicht wissen, ist, ob eine zusätzliche Blutdrucksenkung bei Menschen, deren Blutdruck bereits eingestellt ist oder ein früherer Behandlungsbeginn im Leben das langfristige Demenz-Risiko verringern würden", so Dr. Peters. Die Studie wurde im Fachmagazin European Heart Journal veröffentlicht.

Hauptkategorie: Medizin
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