Besseres Essen in der Schule: Online-Portal präsentiert zertifizierte Produkte

Die Qualität des Schulessens lässt oft zu wünschen übrig – Foto: spass - Fotolia
Chicken-Nuggets, Fischstäbchen, Schnitzel mit Pommes – nicht selten sieht so der Speiseplan an Schulmensen aus. Gesund ist das nicht, auch wenn viele Kinder das Essen mögen. Aber oft ist nicht einmal das der Fall, und die Kids klagen über zerkochtes, matschiges Essen ohne Geschmack. Daher ist das Mensa-Essen an Schulen immer wieder ein Thema bei Elternabenden. Eine wirklich befriedigende Lösung wird jedoch selten gefunden. Nun versucht ein Online-Portal, den Verantwortlichen bei der Auswahl qualitativ hochwertiger und schmackhafter Gerichte zu helfen.
Zertifikat soll hohe Lebensmittelqualität sichern
Auf der Website www.whatsEAT.de werden Produkte aufgelistet, die alle mit dem gleichlautenden, unabhängigen Markenzeichen ausgezeichnet wurden. Sie sollen eine hohe Ernährungsqualität garantieren und gleichzeitig leicht in den Schulen zuzubereiten sein. Um die Gesundheit und das natürliche Geschmacksempfinden der Heranwachsenden zu schützen, schließt das Markenzeichen die Verwendung zahlreicher Zusatzstoffe aus – auch solche, die nicht kennzeichnungspflichtig sind.
Entwickelt hat das Markenzeichen whatsEAT das wissenschaftliche Zentrum für Catering, Management und Kulinaristik (ZCMK) der Hochschule Fulda. Es stellt auf diesem Wege seine wissenschaftlichen Erkenntnisse aus zwei großen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das ZCMK führt auch die unabhängige Zertifizierung durch und vergibt das Markenzeichen. Ziel ist es, durch ein breites zertifiziertes Produktportfolio bundesweit die Basis für eine gute Schulverpflegung zu schaffen und Caterer wie Mensabetreiber dabei zu unterstützen, die richtigen Lebensmittel für ihren Speiseplan auszuwählen.
Lebensmittel mit zu viel Zucker werden ausgeschlossen
Über 30 Produkte von neun Herstellern sind bereits zertifiziert und über das Online-Portal abrufbar – inklusive Nährwertangaben sowie Hinweisen und Empfehlungen zur Einbindung der jeweiligen Lebensmittel in den Speiseplan. Vom vollwertigen Gericht über Nachspeisen bis hin zu Produkten der Zwischenverpflegung reicht das Sortiment. Überwiegend handelt es sich um Tiefkühlprodukte, aber auch Cook&Chill sowie frische Produkte sind verfügbar. Beim Verfahren des Cook&Chill werden die Speisen auf herkömmliche Weise zubereitet und gegart, dann aber auf eine Temperatur von unter vier Grad Celsius heruntergekühlt und erst unmittelbar vor dem Verzehr wieder erwärmt. Dieses Verfahren soll den Mensen eine relativ einfache Zubereitung bei gleichbleibend hoher Lebensmittelqualität ermöglichen.
In Zukunft soll das Angebot an Produkten noch weiter ausgebaut werden. Jedes Lebensmittel muss dabei drei Teststufen durchlaufen. Das ZCMK prüft zunächst die Produktqualität: Energiegehalt, Nährstoffverteilung pro Portion, zielgruppensensible Inhaltsstoffe, Salzgehalt, verwendete Zusatzstoffe, Fett- sowie Kohlenhydratqualität. In einer internen, sensorischen Analyse wird außerdem die Genussqualität anhand von Geruch, Geschmack, Aussehen und Mundgefühl untersucht. Allergenkennzeichnung und die Herkunftsangabe der Rohstoffe fließen ebenso in die Bewertung ein. Lebensmittel mit hohen Mengen an Zucker oder kritischen Zusatzstoffen werden von der Zertifizierung ausgeschlossen.
Den Schülern soll das Essen schmecken
Auch ein Tauglichkeitstest in der Küchenpraxis gehört zum Verfahren, damit die Lebensmittel in den Schulen gut verarbeitet werden können. Und nicht zuletzt ist der Geschmack der Schüler wesentlicher Bestandteil der whatsEAT-Zertifizierung. „Das ist auch der Grund, warum wir keine Hersteller zertifizieren, sondern immer das einzelne Produkt bewerten“, erklärt Professor Stephanie Hagspihl, Leiterin des ZCMK. Mindestens 100 Schülerinnen und Schüler müssen die Produkte für die Zertifizierung verkosten. Wer das Testprodukt in der Mensa wählt, kann dieses anschließend über einen Fragebogen bewerten. Schneidet das Produkt auch hier positiv ab, erhält es für drei Jahre das Markenzeichen "whatsEAT" und ist im Online-Portal abrufbar.
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