Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Bessere Leistungen für Pflegebedürftige ab Januar

Mittwoch, 28. Mai 2014 – Autor:
Heute hat das Bundeskabinett das Pflegestärkungsgesetz beschlossen. Schon ab Januar sollen Pflegende mehr Leistungen bekommen und Angehörige besser unterstützt werden. Beitragszahler müssen dafür tiefer in die Taschen greifen.
Pflegestärkungsgesetz verabschiedet

Pflegereformer Gröhe: Gute Pflege muss uns etwas wert sein

Die Pflegereform ist da. Das heute vom Bundeskabinett verabschiedete Pflegestärkungsgesetz sieht umfangreiche Leistungsverbesserungen in der Pflege vor. Das neue Gesetz bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates und soll am 1. Januar 2015 in Kraft treten. Ab dann wird es erste Verbesserungen für Pflegebedürftige, ihre Familien und Pflegekräfte geben. 2017 sollen die Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt werden.

Bessere Leistungen: Pflegende Angehörige sollen spürbar entlastete werden

Vor allem Familien, die Angehörige zu Hause pflegen möchten, sollen mehr Unterstützung bekommen – zum Beispiel durch mehr Tages- und Kurzzeitpflege, kündigte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe an. Aber auch die Arbeit der Pflegeeinrichtungen soll leichter werden. Dazu soll die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte deutlich aufgestockt werden. Zudem wird ein Pflegevorsorgefonds eingerichtet.

„Die Menschlichkeit unserer Gesellschaft muss sich gerade darin zeigen, wie wir mit Pflegebedürftigen und Kranken umgehen“, sagte Hermann Gröhe. „Das Kabinett hat heute umfangreiche Leistungsverbesserungen in der Pflege bereits zum 1. Januar 2015 auf den Weg gebracht. Das ist eine gute Nachricht für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und die Pflegekräfte, die eine unverzichtbare Arbeit leisten."

Fünf Milliarden Euro kostet die Pflegereform

Die Leistungsverbesserungen haben ihren Preis. Gröhe will insgesamt fünf Milliarden Euro mehr für Verbesserungen in der Pflege zur Verfügung stellen. Das Geld holt er sich von den Beitragszahlern. Zum 1. Januar 2015 werden die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,3 Prozentpunkte und im Laufe der Wahlperiode um weitere 0,2 Prozentpunkte angehoben.

Rund 1,2 Milliarden Euro, die die Pflegekasse durch den höheren Pflegebeitragssatz einnehmen wird, sollen in den Pflegevorsorgefonds gesteckt. Experten befürchten allerdings, dass der Fonds nicht vor dem Zugriff der Politik geschützt ist und das Geld möglicherweise für andere Zwecke verwendet wird.

Das erste Pflegestärkungsgesetz soll noch in dieser Wahlperiode um ein weiteres Gesetz ergänzt werden. Im Rahmen des zweiten Pflegestärkungsgesetzes soll ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werden. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Jürgen Graalmann begrüßt die Pläne zur ersten Stufe einer Pflegereform. "Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum der Pflegeversicherung hat die Große Koalition eine ambitionierte Reform auf den Weg gebracht, von der tausende Pflegebedürftige und ihre Familien profitieren könnten.“ Maßstab für den Erfolg des Reformvorhabens sei jedoch die endgültige Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, so der Verbandschef weiter.

Foto: © Kzenon - Fotolia.com

Hauptkategorie: Pflege
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Pflege , Pflegende Angehörige , Pflegegrad , Pflegeversicherung

Weitere Nachrichten zum Thema Pflege

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin