Kinder von Asthmatikern habe eine 3-mal höhere Wahrscheinlichkeit, ebenfalls zu erkranken. Und viele sind wiederum bereits im Kindesalter betroffen. Sie leiden häufig unter allergischem Asthma, das durch Allergene wie Hausstaub oder Tierhaare ausgelöst wird. Am Nicht-Allergischen-Asthma erkranken vor allem Erwachsene, zum Beispiel nach einer Virusinfektion.
Die Krankheit gilt als gut behandelbar, dennoch bedeutet sie für viele Menschen eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Um für den richtigen Umgang mit der Krankheit zu sorgen, seien mehr konkrete Anleitungen und Aufklärung nötig, meint der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) in einer Mitteilung.
Besser mit Asthma umgehen
Besser mit Asthma umzugehen sei "kein Hexenwerk“, sagt Sonja Lämmel von der Patentenorganisation. Neben verschiedenen Atemtechniken und der Selbstkontrolle durch ein Asthma-Tagebuch geht es vor allem um den korrekten Umgang mit den Medikamenten. Es gibt Langzeitmedikamente und Notfallmedikamente. „Häufig fehlt Patienten das Verständnis, warum sie bestimmte Medikamente nicht nur bei einem Anfall, sondern regelmäßig einnehmen sollen. Das wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus.“
Auch zeigen Studien, dass viele Patienten die Inhalationssprays nicht richtig benutzen und lediglich geringe Mengen des Wirkstoffs in der Lunge ankommen. Der DAAB bietet Hilfsmittel wie Tagebuch und Notfallpass, beim Verband ist auch eine kostenlose und für Laien verständlich Infografik mit Instruktionen erhältlich.
Auf die Inhalationstechnik kommt es an
Sie gibt etwa Tipps zum Inhalier-Ablauf: Vor der Inhalation aus – und nicht in das Gerät atmen, auf eine aufrechte Körperhaltung achten, Mundstück mit den Lippen umschließen, Inhalation auslösen und tief einatmen, Atem 5 bis 10 Sekunden anhalten, Mundstück aus dem Mund nehmen, langsam durch die Nase oder über die Lippenbremse ausatmen.
Auch weist sie daruf hin, dass sich die Atemtechnik je nach Inhalationssystem unterscheidet. Beim Dosieraerosol ohne Spacer (Vorschaltkammer) ein langsamer, tiefer und gleichmäßiger Artemzug, dann Atem anhalten. Beim Dosieraerosol mit Spacer langsame, tiefe und gleichmäßige Einatmung über mehrere Atemzüge. Beim Trockenpulverinhalator rasche, gleichmäßige und tiefe Einatmung, dann Atem anhalten.
Asthmatiker können Werte in eine App eingeben
Für Ärzte ist es oft schwer zu erkennen, wie effektiv ein Asthmatiker seine Therapie umsetzt. Auch fehlt im Praxis-Alltag häufig die Zeit für wiederholte, lange Erklärungen. „Wir müssen dort aufklären, wo die Patienten ihre Zeit verbringen, so auch im Internet und über Smartphone“, so Lämmel.
Der DAAB hat sich mit der App „MyTherapy“ (kostenlos für Android und iPhone) zusammengeschlossen. Sie erinnert an die regelmäßige Inhalation der Medikamente oder das anstehende Bewegungstraining. Asthmapatienten können zusätzlich zur Selbstkontrolle ihre Peak-Flow-Werte (Ausatmungsvolumen) eingeben.
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