Berlin rechnet mit einem starken Anstieg der Coronafälle in den nächsten Wochen und Monaten. Daher hat der Berliner Gesundheitssenat am Dienstag mehrere Maßnahmen so beschlossen, um die Kapazitäten der Krankenhäuser zu erweitern. Eine davon ist die Planung eines COVID-19-Krankenhauses in der Berliner Messe. Es soll in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und anderen Partnern entstehen. Das Projekt soll von Albrecht Bromme, dem ehemaliger Landesbranddirektor und THW-Präsidenten, geleitet werden. Laut Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ist das eine Vorsorge- und Vorsichtsmaßnahme, um Engpässen vorzubeugen.
Zusätzliche 1.000 Betten sollen Kapazitäten erweitern
„Dieses Krankenhaus soll ergänzend und ausschließlich zur Vermeidung eines realen Engpasses genutzt werden und leicht Erkrankte mit der Notwendigkeit der stationären Versorgung sowie Notfallbeatmungspatientinnen und -patienten versorgen“, sagte Kalayci.
Darüber hinaus wurden Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren aufgefordert, alle planbaren Operationen und Behandlungen zu verschieben, soweit dies medizinisch vertretbar ist. Damit sollen insbesondere personelle und stationäre Kapazitäten für COVID-19-Patienten geschaffen werden.
Es soll spürbar mehr Intensivplätze in der Hauptstadt geben
Zudem wurden die Kliniken angewiesen, insbesondere die Kapazitäten für die intensivmedizinische Versorgung und Intensivbeatmung erheblich zu erhöhen.
Die Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren wurden indes drei Versorgungsstufen zugeordnet, in denen die COVID-19-Patientinnen und -Patienten in Abhängigkeit der Erkrankungsschwere bedarfsgerecht versorgt werden.
Berliner Arztpraxen warten unterdessen immer noch auf medizinische Schutzkleidung wie Atemmasken. Online-Sprechstunden sind ausnahmsweise erlaubt, allerdings müssen die niedergelassenen Ärzte eine Zertifizierung bei der Kassenärztlichen Vereinigung dafür beantragen. Beides sorgt bei den Medizinern für erheblichen Unmut.
Foto: Messe Berlin