Berliner Initiative startet Hilfskonvoi für Flüchtlinge in Serbien
In Serbien leben derzeit um die 8000 Flüchtlinge unter katastrophalen Bedingungen. Die meisten von ihnen stammen aus Afghanistan, auch viele Kinder sind darunter. Da es nicht genug Unterkünfte für sie gibt, campieren viele in heruntergekommenen Lagerhäusern, wo sie kaum Schutz gegen die Winterkälte finden. Zwar verteilen Helfer privater Organisationen Decken und warmes Essen, doch sie erreichen längst nicht alle Betroffenen. Mittlerweile wurden bereits über 91 Menschen mit schweren Erfrierungen in Kliniken eingeliefert, fünf Menschen sind bereits an den Folgen verstorben. Die Berliner Initiative „Be an Angel e.V.“ hat sich daher entschlossen, einen Hilfskonvoi für Flüchtlinge in Serbien zu starten. Dafür benötigt sie aber noch Mithilfe und bittet um Spenden.
Zu wenig Notunterkünfte für die Flüchtlinge
Laut Angaben der gemeinnützigen Organisation ‚Refugee Aid Serbia‘ schlafen in Belgrad zurzeit etwa 1.500 Menschen in verlassenen Gebäuden – ohne Heizung, verschließbare Fenster, Waschgelegenheiten oder Toiletten. Und die serbische Regierung tut offenbar wenig für die Flüchtlinge. Das Problem: Für die rund 8000 Flüchtlinge stehen nur 6000 Notunterkunftsplätze zur Verfügung – und auch diese sind meist nicht winterfest.
„Wir können und wollen es nicht ertragen, dass mitten in Europa Menschen, die vor Krieg und Terror geflohen sind, nun erbärmlich in verlassenen Gebäuden vegetieren und der Kälte hilflos ausgesetzt sind“, erklärt Fabian Jain, einer der Vorstandsmitglieder von „Be an Angel e.V.“. Die Berliner Initiative, ein Zusammenschluss von Menschen aus Medien, Kultur und Marketing, will nun einen Hilfskonvoi aus mehreren LKWs mit Kleidung, Schlafsäcken und antiseptischen Körperwaschmitteln nach Serbien schicken.
„Be an Angel“ kooperiert vor Ort mit „Refugee Aid Serbia“ sowie „Ärzte ohne Grenzen“. Zudem hat die Initiative prominente Unterstützung in Deutschland: Als Schirmherren fungieren Gesine Schwan und Jürgen Flimm, Intendant der Staatsoper Berlin. „In diesen Zeiten müssen wir helfen, wo wir können“, erklärt Schwan. Und Flimm fügt hinzu: „Als Europäer und Menschen sind wir dazu verpflichtet.“
Initiative bittet um Spenden
Für die Umsetzung ihres Vorhabens benötigt die Initiative noch weitere Unterstützung und Spenden. Benötigt werden vor allem warme Kleidung (nur Neuwaren, da gebrauchte Kleidung nur mit enormem bürokratischem Aufwand eingeführt werden darf) sowie Hygieneartikel (Tampons, Binden, antiseptische Waschlotionen) – alles möglichst in großen Stückzahlen. Geldspenden werden unter anderem für Reisekosten, LKWs, Zoll sowie Materialien genutzt, der Überschuss wird vor Ort an „Refugee Aid Serbia“ übergeben. Weitere Informationen finden sich auf der Website von „Be an Angel e.V.".
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