Bei Vitamin D-Mangel auch an Magnesium denken
Eine Unterversorgung mit Vitamin D ist in Deutschland weit verbreitet. Dabei ist das Sonnenvitamin wichtig für die Knochen. Osteoporose und Rachitis werden durch einen Vitamin-D-Mangel begünstigt. Von einem Mangel sprechen Mediziner, wenn der entsprechende Laborwert – genau genommen ist das der 25(OH)D-Spiegel im Serum - unter 20 ng/ml liegt. Das entspricht weniger als 50 nmol/l. Bei 20 bis 30 ng/ml (50 bis 75 nmol/l) besteht demnach eine Magnesiuminsuffizienz, im Bereich von 30 bis 100 ng/ml (75 bis 250 nmol/l) gilt die Vitamin-D-Versorgung als adäquat, darüber ist sie zu hoch. Als optimale Vitamin-D-Versorgung gilt ein Laborwert zwischen 40 und 60 ng/ml (100-250nmol/l).
Vitamin D-Mangel trifft besonders ältere Menschen. Denn das Vitamin wird unter Sonneneinstrahlung in der Haut hergestellt, und dieser Prozess funktioniert im Alter nicht mehr so gut. Hinzu kommt, dass sich ältere Menschen meist weniger im Freien aufhalten, und nur dort reicht das Sonnenlicht aus, damit der Körper Vitamin D produzieren kann. Eingeschränkt ist diese Funktion auch bei starkem Übergewicht. Auch bei Patienten mit Nierenerkrankungen und chronischen Magen-Darm-Erkrankungen ist das Risiko für einen Vitamin D-Mangel erhöht.
Magnesium- und Vitamin D-Mangel oft kombiniert
Nun haben Studien gezeigt, dass eine Vitamin D-Unterversorgung auch dann gehäuft auftritt, wenn die Magnesiumzufuhr nicht reicht. Magnesium braucht der Körper für den Vitamin-D-Stoffwechsel. Das Mineral und das Vitamin stehen in einer engen Wechselwirkung. Magnesium bindet Vitamin D an die entsprechenden Körpereiweiße. Es trägt zur Umwandlung von Vitamin D 3 in der Leber und zur Aktivierung des Vitamins bei. Der Magnesiumspiegel sollte zwischen 0,76 und 1,1 nmol/l liegen. Darunter sprechen Mediziner von Hypomagnesiämie, also Magnesium-Unterversorgung.
Professor Stefan Pilz von der Universität Graz hat festgestellt, dass Vitamin D- und Magnesiummangel mit vielen chronischen Erkrankungen zusammenhängen. Vor allem bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck sind demnach oft beide Laborwerte zu niedrig. Deshalb empfehlen medizinische Fachgesellschaften, bei diesen Patienten auf ausreichende Magnesiumzufuhr zu achten.
Ausreichend Magnesium kann Vitamin-D-Mangel reduzieren
Dass eine hohe Magnesiumzufuhr auch das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel senken kann, haben die amerikanischen NHANES-Studien (US National Health and Nutrition Examination Survey) gezeigt. Wissenschaftler leiten daraus ab, dass es sinnvoll sein kann, bei Vitamin D Mangel auch Magnesium zuzuführen. Denn bei Menschen, bei denen beide Werte im Lot sind, treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen seltener auf als bei Patienten mit einer Unterversorgung an Vitamin D und Magnesium.
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