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Bei starken Regelschmerzen auch an Endometriose denken

Samstag, 4. Juli 2015 – Autor:
Starke Regelschmerzen sind nicht normal. In 70 bis 80 Prozent der Fälle steckt eine Endometriose dahinter. Unbehandelt kann die Erkrankung zu Unfruchtbarkeit führen.
Bei starken Regelschmerzen auch an Endometriose denken

Endometriose: Starke Regelschmerzen gehören gynäkologisch abgeklärt

Regelschmerzen gehören für viele Frauen einfach dazu. Doch bei sehr starken Schmerzen kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken: In 70 bis 80 Prozent der Fälle finden Frauenärzte eine Endometriose vor. Etwa jede zehnte Frau leidet an der Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Auch junge Frauen, die gerade mal ihre erste Regelblutung hatten, sind betroffen. Die Wucherungen sind zwar gutartig, gehören aber unbedingt behandelt. Denn mit der Zeit werden die Endometrioseherde immer größer, so dass sich blutgefüllte Zysten oder Verwachsungen bilden können. Laut Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), sind diese dann oft Ursache einer Unfruchtbarkeit. „Starke Unterleibsschmerzen sind nicht normal. Sie müssen in jedem Fall gynäkologisch abgeklärt werden“, sagt der Gynäkologe. Eine frühe Diagnose sei wichtig, um rechtzeitig eine Therapie einzuleiten und spätere Unfruchtbarkeit zu verhindern.

Endometriose ist behandelbar

Tatsächlich dauert es im Schnitt aber jedoch sechs Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Die Behandlung einer Endometriose erfolgt manchmal rein medikamentös. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes, insbesondere in fortgeschrittenen Stadien, ist eine Operation angezeigt. Teilweise werden Tabletten und Operation auch kombiniert. „Endometriose ist behandelbar“, betont Endometriose-Experte Dr. Sudip Kundu von der MHH. Die Wahl der Therapie werde nach einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung getroffen.

Endometriose-Herde breiten sich im kleinen Becken aus

Bei der Endometriose handelt es sich um die gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Herde von „versprengtem“ Gebärmuttergewebe können sich  an unterschiedlichen Stellen im kleinen Becken ansiedeln. Zyklusabhängig baut sich das Gebärmuttergewebe durch die Hormonumstellung auf und ab, es kommt zu Blutungen und starken Schmerzen. Anders als in der Gebärmutter kann das Blut nicht nach außen abfließen. So werden die Endometrioseherde immer größer.

Einen Endometriose Informationsabend veranstaltet die MHH am 14. Juli gemeinsam mit der Europäischen Endometriose Liga. 

Hauptkategorie: Medizin
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