Bei Kindern in der Vorsorge auch auf die Schilddrüse achten!
Montag, 12. Mai 2014
– Autor:
Cornelia Wanke
Müde, antriebslos und schlapp? Zeigen Kinder solche Symptome, könnte das auch eine Störung der Schilddrüse sein. Diese Werte werden bei Kindern oft nicht untersucht, bemängelt die Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.
Lustlos und Lernschwach? Das könnte auch an der Schilddrüse liegen!
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Der 25. Mai ist von der International Thyroid Federation deshalb zum „Internationalen Tag der Schilddrüse“ (International Thyroid Day) ausgerufen worden.
Hintergrund ist, dass angeborene Schilddrüsenfunktionsstörungen in Deutschland zwar durch Untersuchungen kurz nach der Geburt, noch im Krankenhaus, rechtzeitig erkannt werden. Bei später hinzukommenden Funktionsstörungen sei dies leider anders, so die Patientenorganisation. Messungen der Schilddrüsenhormonwerte seien nach der Neugeborenen-Periode nicht Bestandteil der üblichen Vorsorgeuntersuchungen – zwischen der U1 und J1 könnten so 12-14 Jahre liegen, in denen „von Amts wegen“ keine Schilddrüsenuntersuchungen gemacht werden.
Schilddrüsenfunktionsstörung äußert sich bei Kindern ganz unspezifisch
Die Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. setzt sich daher dafür ein, dass nach der Screening-Untersuchung (2.-5. Tag nach der Geburt), auch in den folgenden Kinder- und Jugenduntersuchungen die Laborparameter für Schilddrüsenerkrankungen überprüft werden.
„Bis dies zum Standard wird, kann diese einfache Untersuchung auf Verlangen aber auch vom Haus- oder Kinderarzt vorgenommen werden, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung besteht oder wenn Schilddrüsenerkrankungen in der Familie bekannt sind“, empfiehlt der Verein. Eine
Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern äußert sich oft wenig charakteristisch, z.B. durch Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen sowie durch Übergewicht.
Auch bei Lernschwäche kann die Ursache eine Fehlfunktion der Schilddrüse sein
Auch, wenn ein Kind in der Schule mit Lernschwäche auffällt, könnte die Ursache eine Schilddrüsenfunktionsstörung sein. Ist das der Fall, lässt sich solch eine Fehlfunktion heutzutage gut behandeln und die Symptome verschwinden umgehend.
„Die Diagnose einer Schilddrüsenfunktionsstörung ist leicht zu stellen, eine kleine Blutprobe ist ausreichend“, betonen die Selbsthilfe-Verantwortlichen und raten: „Insbesondere, wenn Schilddrüsenerkrankungen in der Familie bekannt sind, aber eben auch wenn Symptome bestehen, sollte zum Wohle der Kinder und für deren gesunde Zukunft die regelmäßige Untersuchung der Schilddrüse nicht verzögert werden oder unterbleiben.“ Schließlich könnten so nicht nur viele Folgeschäden vermieden, sondern den Kindern auch ein gesundes Heranwachsen ermöglicht werden.
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