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Bei Frauen könnten Hormone gegen Schnarchen und Schlafapnoe helfen

Dienstag, 12. Juli 2022 – Autor:
Frauen mittleren Alters schnarchen häufiger und leiden öfter an einer obstruktiven Schlafapnoe. Hormone könnten dagegen helfen. Das zeigt eine norwegische Studie.
Gegen das Schnarchen von Frauen in der Menopause könnten Hormone helfen

– Foto: Adobe Stock/Ermolaev Alexandr

Frauen mittleren Alters mit niedrigen Östrogen- und Progesteron-Spiegeln schnarchen häufiger und leiden öfter an einer obstruktiven Schlafapnoe. Eine Hormongabe könnte dagegen helfen. Das zeigt eine norwegische Studie, die im Fachmagazin Plos One veröffentlicht wurde.

Es ist bekannt, dass die Prävalenz der obstruktiven Schlafapnoe - bei der die Atmung während des Schlafs kurzzeitig aussetzt - bei Frauen nach der Menopause höher ist. Ob dies auf veränderte Sexualhormonspiegel zurückzuführen ist, wurde bisher jedoch in keiner bevölkerungsbasierten Studie untersucht.

Verdoppelung von Östrogen und Gestagen

In der aktuellen Studie analysierten die Forscher Daten von 774 Frauen im Alter von 40 bis 67 Jahren. Die Erhebungen im Rahmen des European Community Respiratory Health Survey wurden zwischen 2010 und 2012 in sieben Ländern durchgeführt. Die Probandinnen beantworteten Fragen zu ihrer Atemwegsgesundheit, zu frauenspezfischen Gesundheitsfaktoren, zu Lebensstil und Schlaf. Außerdem gaben sie Blutproben für die Hormonanalyse ab.

551 der Frauen in der Studie (71,2 Prozent) wurde gesagt, dass sie schnarchen, und 411 dieser Frauen berichteten auch über Symptome von Schlafapnoe. Bei allen Frauen war eine Verdoppelung der Östrogen-Konzentration im Serum mit einer um 19 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit des Schnarchens verbunden. Eine Verdopplung des Progesteron-Spiegels war mit einer um 9 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit des Schnarchens verbunden.

Bei Frauen könnten Hormone gegen Schnarchen und Schlafapnoe helfen

Bei den schnarchenden Frauen war eine Verdoppelung der Konzentrationen von drei Östrogenen (17β-Östradiol, Östron, Östron-3-sulfat) mit einer um 17 bis 23 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit verbunden, dass ihnen über Atemaussetzer berichtet wurde. Eine Verdopplung der Progesteron-Konzentration war bei schnarchenden Frauen mit einer um 12 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit verbunden, über Symptome einer Schlafapnoe zu berichten.

Fazit der Autoren: Bei Frauen könnten Hormone gegen Schnarchen und Schlafapnoe helfen. Das wäre eine Möglichkeit, um die hohe Prävalenz und die damit verbundene Morbidität der obstruktiven Schlafapnoe zu verringern. Weibliche Geschlechtshormone seien entscheidend für Gesundheit und Krankheit, gerade nach der Menopause sollte der Hormonstatus berücksichtigt werden, um ganzheitliche Behandlungsstrategien zu entwickeln.

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