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Bei Fernreisen Tollwut Risiko beachten

Mittwoch, 27. September 2017 – Autor: Angela Mißlbeck
Tollwut? Die gibt es doch gar nicht mehr. Das gilt nur hierzulande. In vielen anderen Ländern ist das gefährliche Virus nach wie vor weit verbreitet. Deshalb gilt es bei Fernreisen, das Tollwut Risiko zu beachten.
Bei Fernreisen Tollwut Risiko beachten

Bei manchen Fernreisen kann eine Tollwut-Impfung angezeigt sein. – Foto: ©Alexander Raths - stock.adobe.com

Das Centrum für Reisemedizin (CRM) rät dazu, sich vor jeder Fernreise über die Tollwutgefahr im Reiseland zu informieren. Wer in Regionen reist, in denen Tollwut übertragen wird, sollte sich vorab impfen lassen, so das CRM. Denn in vielen Reiseländern sind nach Angaben der Experten hochwertige Impfstoffe nicht regelhaft verfügbar.

Tollwut ist eine Viruserkrankung, die von Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Oft überträgt sich das Virus durch Bisse. Es kann aber auch mit dem Speichel übertragen werden, etwa wenn ein wilder Hund eine Wunde an der Hand eines Menschen schleckt.

Welches Tollwut Risiko besteht bei Fernreisen?

In Deutschland gilt die Tollwut bereits seit 2008 als ausgerottet. Nur bei wilden Fledermäusen findet sich das Virus hierzulande noch vereinzelt. In vielen Ländern Afrikas und Asiens ist Tollwut jedoch noch weitverbreitet. Neben Fledermäusen übertragen dort auch streunende Hunde, wilde Katzen und Affen das Virus. Weltweit sterben deshalb immer noch rund 55.000 Menschen jedes Jahr an einer Tollwutinfektion.

Nicht jede Tollwutinfektion muss zu einer Erkrankung führen, sagen Experten. Doch wenn die Krankheit ausbricht, verläuft sie in der Regel tödlich. Denn ein Heilmittel gibt es nicht. In der Regel erfolgt die Erkrankung nach einer Inkubationszeit von drei bis acht Wochen. „In Einzelfällen kann es sogar mehrere Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht“, sagt CRM-Chef Professor Tomas Jelinek.

Was tun bei Verdacht auf eine Tollwut Infektion?

Bei Verdacht auf eine Tollwut-Infektion sollte daher so schnell wie möglich eine Impfung erfolgen. „Allerdings sind in den meisten Schwellen- und Entwicklungsländern hochwertige Zellkulturimpfstoffe und Immunglobuline nur sehr eingeschränkt erhältlich“, so Jelinek. Er empfiehlt Reisenden vor Ort gegebenenfalls Kliniken mit westlichem Standard in den großen Metropolregionen aufzusuchen.

Bei Reisen in Länder mit unzureichender medizinischer Versorgung, bei Langzeitaufenthalten oder bei einem möglichen Kontakt zu Tieren, etwa weil Nationalparks besucht werden, empfiehlt das CRM aber, sich schon im Vorfeld der Reise gegen Tollwut impfen zu lassen.

Damit der Schutz vollständig ist, wird der Impfstoff auf Basis von Zellkulturen in drei Dosen innerhalb von mehreren Wochen verabreicht. Ist die Zeit knapp, kann der Impfstoff bei der sogenannten Schnellimmunisierung, innerhalb von einer Woche geimpft werden. Nach Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier muss dennoch sicherheitshalber nochmals geimpft werden.

Mit dem Welt Tollwut Tag soll jedes Jahr am 28. September das Bewusstsein für die tödliche Viruserkrankung gesteigert werden.

Foto: Alexander Raths – fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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