Baumrindenexrakt hilft gegen Symptome der Fibromyalgie
Ein Pflanzenwirkstoff, der aus der Rinde der französischen Seekiefer gewonnen wird, linderte Symptome der Fibromyalgie. Das zeigt eine Studie von Forschern der Università degli Studi "G. d'Annunzio" Chieti - Pescara, die in der Zeitschrift Panminerva Medica veröffentlicht wurde.
Fibromyalgie betrifft schätzungsweise 3 bis 6 Prozent der Weltbevölkerung. Das Syndrom ist gekennzeichnet durch starke Muskelschmerzen unbekannter Ursache, die von chronischer Müdigkeit, affektiven und kognitiven Störungen, interstitieller Zystitis und Reizdarmsyndrom begleitet sein können. Wegen der unspezifischen Symptome wird sie oft erst spät oder gar nicht erkannt, zumal die Krankheitsmechanismen noch nicht genau erforscht sind.
Standard-Therapie mit Stretching und Meditation
Die Studie wurde an 50 ansonsten gesunden Probandinnen mit einem Durchschnittsalter von 47 über einen Zeitraum von 4 Wochen durchgeführt. Jede der Patientinnen hatte moderate Fibromyalgie-Symptome. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt, beide praktizierten eine Standard-Behandlung mit täglichem Stretching, Aerobic, lokaler Wärmeanwendung, Schlaf und Meditation.
Während eine Gruppe täglich 150 mg Pycnogenol erhielt, erhielt die andere ein Placebo. Beschwerden wurden zu Studienbeginn als vorhanden oder nicht vorhanden bewertet und nach 4 Wochen erneut bewertet.
Baumrindenexrakt hilft gegen Symptome der Fibromyalgie
150 mg Pycnogenol täglich führten im Vergleich zu Placebo zu einer deutlichen Verbesserung. Der Baumrindenexrakt hilft also gegen Symptome der Fibromyalgie. Bei Steifheitsschmerzen gab es einen Rückgang um 54 Prozent versus 17 Prozent in der Kontrollgruppe, bei generellen Schmerzen waren es minus 58 Prozent versus 38 Prozent.
Auch bei weiteren Symptomen zeigte sich die Wirksamkeit: Schmerzen, die sich durch Müdigkeit verschlimmern (58 Prozent/14 Prozent), Müdigkeit (54 Prozent/21 Prozent), Stimmungstrübung (55 Prozent/5 Prozent), Reizdarm-Beschwerden (71 Prozent/8 Prozent), interstitielle Zystitis (100 Prozent/25 Prozent), Migräne (64 Prozent/20 Prozent), Kopfschmerzen (63 Prozent/20 Prozent), Parästhesien (70 Prozent/14 Prozent).
Weniger Schmerzmedikamente nötig
Teilnehmer der Pycnogenol-Testgruppe berichteten auch über einen geringeren Bedarf an NSAIDs (nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente) und Kortikosteroiden, Medikamente, die typischerweise zur Behandlung von Fibromyalgie-Symptomen verwendet werden.
Der Pflanzenextrakt wird mit antioxidativen, entzündungshemmenden und vasodilaorischen Effekten in Verbindung gebracht. Pycnogenol könnte eine sanfte und sichere Ergänzungs- und Präventionsmethode sein, um Fibromyalgie-Symptome über längere Zeiträume zu behandeln und den Bedarf an Medikamenten zu reduzieren, so das Fazit der Forscher.