Bauarbeiten an Europas größter Uniklinik liegen im Plan
„Wenn man Steglitz als Krankenhaus erhalten will, muss man dort Geld investieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité Professor Karl Max Einhäupl am Dienstag im Infocenter Bau der Charité. Das Universitäts-Krankenhaus im Südwesten der Hauptstadt stammt aus den 60er Jahren, die Haustechnik ist zum Teil noch Original. Unter anderem sind die Aufzüge und die Stromversorgung nun 50 Jahre alt.
Einige Sanierungsarbeiten haben am Campus Benjamin Franklin bereits begonnen. Vor allem werden die Operationssäle erneuert. Zudem wird die Psychiatrie von der Eschenallee auf den Campus verlegt. Damit gibt die Charité ihren letzten großen Außenstandort auf. Die Kosten für diese beiden Maßnahmen sind in dem bewilligten Investitionskostenzuschuss von 330 Millionen Euro des Landes Berlin enthalten.
Sanierung der Charité: Fassadenarbeiten von oben nach unten
Der größte Teil der Gelder fließt mit 202,5 Millionen Euro in die Sanierung des Bettenhochhauses in Mitte und den benachbarten Neubau für Rettungsstelle, Operationssäle und Intensivmedizin. Die Baugrube für den Neubau ist ausgehoben und befestigt. Im August soll die Bodenplatte betoniert werden, im September ist die Grundsteinlegung geplant. Parallel haben die Rückbauarbeiten am Hochhaus begonnen. Von oben nach unten werden dort die drei mal sechs Meter großen Fassadenplatten des schadstoffverseuchten 80er-Jahre-DDR-Baus abgetragen und das Innere entkernt. Etwa die Hälfte der Fassade ist laut Bauleiter Christian Kilz bereits abgetragen. Die neuen Fassadenplatten aus Aluminium sollen ab November – um Zeit zu sparen ebenfalls von oben nach unten - angebracht werden.
Elektronische Visiten geplant
Im Innern erlaubt die Architektur des Hochhauses wegen der Statik kaum Veränderungen. Fest steht aber, dass es keine Vierbettzimmer mehr geben soll. Auf der Fläche der Vierbettzimmer werden dann Dreibettzimmer sein. Auch Zweibett- und Einzelzimmer soll es in etwa gleicher Menge geben, so die Pläne. Vergrößert werden die Sanitärbereiche. „Jedes Zimmer bekommt eine dem heutigen Standard entsprechende Nasszelle“, kündigte der Ärztliche Direktor der Charité Professor Ulrich Frei an. Zudem wird das Bettenhochhaus mit elektrisch betriebenen Betten und Multimediageräten am Bett ausgestattet. Die Mitarbeiter sollen von einer besseren Vernetzung profitieren. Im Rahmen der neuen IT-Infrastruktur sind auch WLAN-angebundene Visitenwägen vorgesehen. Bis zum Einzug in das rundum erneuerte Bettenhochhaus dauert es jedoch noch mehr als zwei Jahre. Er ist für Ende 2016 geplant.
Foto: Charité