Bakterien oder Viren? Test erkennt Ursache einer Infektion
Durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika nehmen Antibiotikaresistenzen zu. Nach Zahlen des Centers for Disease Control and Prevention verursachen arzneimittelresistente Bakterien in den USA im Jahr zwei Millionen Erkrankungen und 23.000 Todesfälle. Die Wirkstoffe sollten daher nur verschrieben werden, wenn klar ist, woher die Infektion rührt.
Eine Studie in Nepal ergab, dass nur 5 Prozent der Patienten, die Antibiotika erhielten, diese tatsächlich benötigten. Die Patienten erhielten die Präparate, weil es billiger war, das Medikament zu verschreiben, als herauszufinden, was wirklich ihre Erkrankung auslöste. Studien-Autor Dr. Purvesh Khatri zieht daraus den Schluss, dass der Test kostengünstiger sein müsse als ein Antibiotikum. Des erlaube es öffentlichen Gesundheitssystemen, Antibiotika angemessen einzusetzen und gleichzeitig Geld zu sparen.
Bakterien oder Viren? Test erkennt Ursache einer Infektion
Die Idee für den Bluttest stammt aus einer früheren Untersuchung, erklärt Khatri. Wenn Krankheitserreger den Körper infizieren, wird das Immunsystem aktiviert. Das ist an hunderten von Genen abzulesen, die an die Zellen entsprechende Informationen abgeben. Dabei unterscheidet sich die Genexpression bei einer viralen Infektion von denen bei einer bakteriellen Infektionen. Diesen Unterschied machten sich die Forscher zunutze.
Sie konzentrierten sich für den Nachweis nun auf sieben statt auf 100 Gene, was den Test vereinfacht. Den Sieben-Gen-Test erprobten sie an Blutproben von 96 an Sepsis erkrankten Kindern, und stellten fest, dass er genau war. Nun müsse er bei einer größeren Anzahl von Patienten getestet werden. Außerdem dauert es bei der vorläufigen Version des Bluttests vier bis sechs Stunden, bis das Ergebnis da ist - zu lang für Menschen, die schwer krank sind. Bei Patienten, die eine Sepsis haben, erhöht sich das Sterbe-Risiko mit jeder Stunde, in der sie keine Antibiotika-Behandlung erhalten, um 6 bis 8 Prozent.
Ursache einer Infektion an Genen zu erkennen
Die Forscher schlagen vor, einen von ihnen bereits entwickelten 11-Gen-Test mit dem 7-Gen-Test zu kombinieren. Der 11-Gen-Test zeigt, ob der Patient überhaupt eine Infektion hat, der 7-Gen-Test, ob sie bakteriellen oder viralen Ursprungs ist. Beide Tests würden gleichzeitig ausgeführt und eigneten sich zunächst für den Einsatz in Krankenhäusern. Ihre Studie wurde im Fachblatt Science Translational Medicine veröffentlicht.
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Foto: Tatiana Shepeleva