Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

AWMF mit neuem Präsidenten

Donnerstag, 21. Mai 2015 – Autor:
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizin Fachgesellschaften (AWMF) hat mit Rolf Kreienberg nicht nur einen neuen Präsidenten. Mit der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHW) wurde erstmals eine nicht-ärztliche Fachgesellschaft in die Arbeitsgemeinschaft aufgenommen.
AWMF mit neuem Präsidenten

Rolf Kreienberg ist neuer Präsident der AWMF. Die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft ist das erste nicht-ärztliche Mitglied

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizin Fachgesellschaften (AWMF) hat mit Professor Rolf Kreienberg aus Landshut einen neuen Präsidenten. Der ehemalige Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm löste Professor Dr. Karl-Heinz Rahn, Internist aus Münster, ab. Zu den stellvertretenden Präsidenten der AWMF wurden am 9. Mai Prof. Rolf-Detlef Treede (Physiologie) und Prof. Wilfried Wagner (Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie) gewählt.

Rolf Kreienberg hat in den vergangenen drei Jahren die Leitlinienkommission der AWMF geleitet und gilt als äußerst AWMF erfahren. Dass unter seiner neuen Präsidentschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHW) erstmals eine nicht-ärztliche Fachgesellschaft in die AWMF aufgenommen wurde, mag viele überrascht haben. Kreienberg erklärt jedoch, entscheidend sei die wissenschaftliche Arbeit und nicht die Frage, ob die Mehrheit einer Fachgesellschaft Ärzte seien. „Die akademischen Pflegeberufe sind ein zunehmend wichtiger Partner für die medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, insbesondere bei der Erstellung von Leitlinien“, kommentiert er die Entscheidung der AWMF-Delegiertenversammlung zur Aufnahme der DGHW. Die DGHW bezeichnete die AWMF-Mitgliedschaft als „Meilenstein in ihrer Geschichte“

Die AWMF ist vor allem für die Entwicklung von Leitlinien bekannt

Aktuell hat die AWMF 171 Mitglieder. Neu sind neben der DGHW auch die Gesellschaft für Klinische Toxikologie (GfKT) und die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP). Die AWMF bündelt seit 1962 die Interessen der medizinischen Wissenschaft und trägt sie verstärkt nach außen, etwa gegenüber der Politik. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Entwicklung und Aktualisierung medizinisch wissenschaftlicher Leitlinien in Deutschland.

Qualitätsmanagement mit Augenmaß

Die Entwicklung von Leitlinien steht auch auf Kreienbergs Prioritätenliste ganz oben, wie es in einer aktuellen Mitteilung der AWMF heißt. Weiter habe er sich vorgenommen,  die Zertifizierung von spezialisierten Behandlungseinrichtungen und die Versorgungsforschung voranzutreiben. Außerdem wolle er die gesetzlich verankerte Neuordnung der Arzneimittel- und Medizinproduktebewertung weiterhin kritisch-konstruktiv begleiten und die Initiative „Gemeinsam Klug Entscheiden“ für die gesamte medizinische Wissenschaft umsetzen. In der Initiative geht es darum, dass Ärzte und Patienten Therapie- und Diagnostikmaßnahmen kritischer hinterfragen sollten. Kreienberg plädierte in diesem Zusammenhang für ein „Qualitätsmanagement mit Effizienz und Augenmaß.“

Foto: © science photo - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Bluthochdruck ist immer behandlungsbedürftig, auch milde Formen und der Altershochdruck, die so genannte isolierte systolische Hypertonie. Das sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga Prof. Dr. Martin Hausberg. Warum eine Änderung des Lebensstils oft schon ausreicht, erklärt der Bluthochdruck-Experte anlässlich des Welt-Hypertonietags am 17. Mai.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin