Auszeichnung für fairen Umgang mit Patientenorganisationen
Donnerstag, 6. November 2014
– Autor:
Cornelia Wanke
Die Fairness Stiftung hat kürzlich die AG Beipackzettel mit dem „Fairness Initiativ-Preis“ ausgezeichnet. Damit würdigte sie die Fairness im Umgang eines pharmazeutischen Unternehmens mit Patientenorganisationen - aber auch die Fairness im Umgang mit anderen pharmazeutischen Unternehmen.
Nicht nur Lesen, sondern auch Verstehen. Dafür setzt sich die AG Beipackzettel ein
– Foto: Pixelot - Fotolia
Die AG Beipackzettel ist eine Initiative, die von Pfizer zusammen mit Patientenvertretern im Jahr 2006 gegründet worden ist; Ausgangspunkt war der Pfizer-Patienten-Dialog, auf dem Patientenvertreter starkes Interesse an einer Verbesserung der Lesbarkeit und Verständlichkeit von Gebrauchsinformationen bekundet hatten. Erstes Arbeitsergebnis der AG war laut Pfizer eine Neufassung der Gebrauchsinformation des Medikamentes Fragmin, die auch gleich vom BfARM genehmigt wurde. Mittlerweile gehören der AG außer Gründungsmitglied Pfizer auch weitere Firmen an: MSD ist seit 2009 dabei, später kamen auch Novartis und Abbvie dazu.
AG Beipackzettel: Patienten wollen nicht nur wissen – sie wollen auch verstehen!
„Wir arbeiten seit 2006 in der AG Beipackzettel mit, denn wir möchten dazu beitragen, dass jeder Patient, der ein Medikament einnehmen muss, auch versteht was er wie und warum einnehmen muss. Wir – erfahrene Patienten – können etwas bewegen, wenn wir uns mit Pharma-Firmen zusammen tun und bessere Beipackzettel mitentwickeln“, sagte Ludwig Hammel, Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB), nach der Übergabe des Fairness-Preises.
„Wir freuen uns sehr über den Fairness-Preis, denn er zeichnet die erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit von Patientenselbsthilfe und Unternehmen sowie Unternehmen untereinander aus“, betonte Christina Claussen, Director Patient Relations bei Pfizer Deutschland. Seit 2002 lade das Unternehmen jährlich Patientenorganisationen zum Austausch ein. Aus diesen Gesprächen sei 2005 die Idee zur AG Beipackzettel entstanden. Dieses Konzept habe man weitergegeben und mit anderen Firmen geteilt.
Beipackzettel werden nicht für Ärzte gemacht, sondern für die Patienten!
Patientenvertreter Ludwig Hammel hätte gerne mehr Initiativen wie die AG Beipackzettel: „Ich würde mir wünschen, dass mehr innovative Pharmaunternehmen dieses wichtige Thema aufgreifen und unterstützen. Gleichzeitig müsse es gelingen, dass auf politischer-europäischer Ebene endlich verstanden wird, dass der Beipackzettel für Patienten und nicht für Ärzte gemacht wird. Der Preis der Fairness-Stiftung könnte hier einen weiteren Schub auslösen.
Die im Jahr 2000 gegründete Fairness-Stiftung berät und unterstützt nach eigenen Angaben „Best Practice von Fairness-Professionalität, um den Erfolg und die Anerkennung der Fach- und Führungskompetenzen in Unternehmen, Organisationen und Initiativen bei Kunden, Adressaten, Mitarbeitern und in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und nachhaltig zu sichern.“ Hinter der Fairness-Stiftung stehen nach eigenen Angaben über dreißig Jahre Expertise. Sie umfasse alle Fragen und Lösungen, die die Führung von Personen und Organisationen betreffen.