Austausch von Blutplasma verbessert Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten
Der Austausch von Blutplasma (Plasmapherese) verbessert Sprechen, Alltagsfunktionen und Lebensqualität von Alzheimer-Patienten. Das zeigt eine Studie unter Leitung von Dr. Mercè Boada, Gründer und medizinischer Direktor des Ace Alzheimer Center Barcelona.
An der AMBAR-Studie nahmen 322 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz teil. Ihnen wurde Blutplasma entnommen und ein Ersatz gegeben. Ein Viertel der Patienten erhielt einmal im Monat Placebo, drei Viertel Blutplasma mit unterschiedlichen Dosen von Albumin und Immunglobulin. Das Albumin soll unter anderem helfen, die schädlichen Beta-Amyloid-Plaques aus dem Gehirn zu lösen.
Sprachflüssigkeit verbesserte sich
Die Forscher führten Tests zu Studienbeginn, in Monat zwei und den Monaten sechs, neun, zwölf und 14 durch. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbesserte sich die Sprachflüssigkeit der Plasma-Austausch-Gruppe in Monat 14 mit einem signifikanten Effekt um 2,8 Punkte.
Der positive Unterschied gegenüber dem Ausgangswert lag für diejenigen, die mit hohem Albumin- und Immunglobulin-Dosen behandelt wurden, in Monat zwölf bei 6,2 Punkten und 4,7 Punkten in Monat 14.
Verarbeitungsgeschwindigkeit und Lebensqualität
Die mentale Verarbeitungsgeschwindigkeit erhöhte sich in der Plasma-Austausch-Gruppe nach 14 Monaten und nahm in der Placebo-Gruppe ab (Unterschied 2,4 Punkte).
Bei der Bewertung der Lebensqualität hatten die mit Plasma-Austausch behandelten Patienten eine signifikant bessere Veränderung als die Placebo-Gruppe (Unterschied 1,4 Punkte).
Austausch von Blutplasma hilft Alzheimer-Patienten
Fazit: Der Austausch von Blutplasma, das mit Albumin angereichert wird, konnte den Rückgang der neuropsychologischen Fähigkeiten bei Patienten mit Alzheimer-Demenz verlangsamen oder diese sogar wieder verbessern. Keine signifikanten Verbesserungen gab es bei Gedächtnis und Lernen.
Die Unterschiede in den drei Behandlungsarmen (wenig Albumin, wenig Albumin und Immunglobulin, viel Albumin und viel Immunglobulin) waren statistisch nicht bedeutsam. Die Studie erschien im Fachmagazin Alzheimer’s Dement.