Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Augenärzte oft erste Anlaufstelle bei Kopfschmerz

Montag, 10. September 2012 – Autor:
Jedes Jahr suchen zweieinhalb Millionen Menschen einen Augenarzt wegen Kopfschmerzen auf. Ein Augenleiden steckt jedoch meist nicht dahinter. Ein Schmerztagebuch kann für Klarheit sorgen.
Kopfschmerzen nur selten durch die Augen bedingt

Kopfschmerzen nur selten durch die Augen bedingt

Viele Patienten, die Kopfschmerzen oder Sehstörungen verspüren, vermuten dahinter zunächst ein Augenleiden. In Deutschland suchen aus diesem Grund immerhin jedes jahr zweieinhalb Millionen Menschen einen Augenarzt auf.

Migräne kann auch Auslöser für Sehstörungen sein

"Häufig verweisen Hausärzte diese Patienten an einen Augenarzt, um zu klären, ob eine Sehschwäche vorliegt und eine Brille notwendig ist", berichtet Professor Dr. med. Helmut Wilhelm, Spezialist für Neuroophthalmologie an der Universitäts-Augenklinik Tübingen. In den meisten Fällen stellt sich dann aber heraus, dass ein Augenleiden oder Sehschwäche nicht die Auslöser für die Kopfschmerzen sind. Die weit überwiegende Mehrheit der Patienten - schätzungsweise 90 Prozent - leidet unter Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerz.

Es kann Jahre dauern, bis der Kopfschmerz richtig diagnostiziert wird

Dass eine Überanstrengung der Augen zu Kopfschmerzen führt, kommt nach Ansicht des Mediziners vergleichsweise selten vor. "Manchmal verursacht aber eine unscheinbare, mit blossem Auge nicht sichtbare Entzündung am Lidrand oder am Auge selbst chronische Schmerzen", erläutert Wilhelm. Kopfschmerzen in Folge einer Hirnerkrankung seien ebenfalls selten. "Hier sind die Augenärzte gefragt, eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen und die Patienten direkt an einen qualifizierten Neurologen oder anderen Kopfschmerzspezialisten zu überweisen", betont Wilhelm. Damit bliebe Betroffenen viel Zeit und unnötiges Leid erspart. "Denn Patienten mit nicht diagnostizierten Kopfschmerzen steht häufig eine langwierige Odyssee von Facharzt zu Facharzt bevor, bevor sie beim richtigen Spezialisten landen", so Wilhelm. Sieben bis acht weitere Arztbesuche seien keine Seltenheit, bis eine Therapie begonnen wird.

Viele Ärzte raten ihren Patienten zu einem Schmerztagebuch. Hierin schreibt der Patienten auf wann, wo, wie lange und wie häufig der Kopfschmerz auftritt. Mit diesen Informationen kann der der Arzt die Krankheit besser einschätzen. "So lassen sich relativ schnell die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Weiterbehandlung stellen", so Professor Wilhelm.

Foto: Benjamin Thorn/pixelio

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Auge , Kopfschmerzen , Migräne

Weitere Nachrichten zum Thema Kopfschmerz

14.11.2019, aktualisiert: 25.01.2023

Wenn winterliche Temperaturen herrschen, leiden viele Menschen vermehrt unter wetterbedingten Beschwerden. Besonders häufig sind dabei Kopfschmerzen, die durch Kälte und Wind hervorgerufen werden. Ausreichender Kopfschutz ist nötig, aber was hilft noch?

01.06.2019

Kopfschmerzen während oder nach einem Flug sind keine Seltenheit. Ein Grund kann Flüssigkeitsmangel sein – dann hilft es, ausreichend zu trinken. Aber auch die Druckunterschiede können zu Beschwerden führen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin