Auch Kinder können Long-Covid entwickeln
Auch Kinder können Long-Covid entwickeln. Das ist das Ergebnis einer aktuellen britischen Studie. Auch über ihre durchschnittliche Krankheitsdauer gibt es jetzt Zahlen. Sie basieren auf Berichten, die Eltern oder Betreuer per Smartphone über eine Symptom-App gemeldet hatten.
Die Forscher, unter ihnen Dr. Emma Duncan vom King's College London, sammelten so Daten von 258.790 Kindern, von denen 75.529 den Angaben zufolge positiv auf Covid-19 getestet wurden. Sie wurden von September 2020 bis Januar 2021 erhoben.
Covid-19-Symptome bei Kindern
Bei insgesamt 1.734 Kindern gab es sowohl einen positiven Test als auch Daten zur Krankheitsgeschchte. 1.146 Kinder waren 12 bis 17 Jahre alt, 588 Kinder 5 bis 11 Jahre alt. Jungen und Mädchen waren fast gleichmäßig verteilt. Etwa 13 Prozent litten an Asthma.
Kopfschmerzen waren das am häufigsten berichtete Covid-19-Symptom (62 Prozent), gefolgt von Müdigkeit (55 Prozent). "Brainfog" (Gehirnnebel) wurde im November 2020 als Symptom in die App aufgenommen und bei 11,3 Prozent der älteren Kinder und 5,9 Prozent der jüngeren Kinder gemeldet. Zwei Kinder berichteten von Schwäche, eines von Tics, die Autoren fanden keine schwerwiegenden neurologischen Manifestationen.
Auch Kinder können Long-Covid entwickeln
Die mittlere Krankheitsdauer bei älteren Kindern war länger war als bei jüngeren Kindern (7 versus 5 Tage). Insgesamt waren 77 Kinder (4,4 Prozent) 28 Tage oder länger krank. Das trat bei älteren Kindern signifikant häufiger als bei jüngeren Kindern (5,1 Prozent versus 3,1 Prozent).
Auch Kinder können demnach Long-Covid entwickeln. Laut Dr. Duncan berichteten 1,8 Prozent der Kinder über Covid-19-Symptome über mehr als 56 Tage. Bei ihnen waren die am häufigsten berichteten Symptome während ihrer gesamten Krankheit Geruchsstörung (Anosmie) (84 Prozent), Kopfschmerzen (80 Prozent), Halsschmerzen (80 Prozent) und Müdigkeit (76 Prozent). Bei Erwachsenen liegt die Rate der von Long-Covid Betroffenen (56 Tage) bei 4,5 Prozent.
Daten wurden vor Delta erhoben
Die Studie erschien im Fachmagazin Lancet Child & Adolescent Health. Da die Daten vor der Ankunft der ansteckenderen Delta-Variante in Großbritannien erhoben wurden, prognostiziert Co-Autor Dr. Michael Absoud, ebenfalls vom King's College London, dass die Prävalenz von Covid-19 bei Kindern zunehmen wird.