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Auch Helfer brauchen Hilfe

Montag, 21. Februar 2011 – Autor:
Unter dem Motto "Auch Helfer brauchen Hilfe" wurde am 15. Februar der Berliner Gesundheitspreis 2010 an drei Projekte vergeben, die pflegende Angehörige unterstützen. Der mit 50.000 Euro dotierte Berliner Gesundheitspreis ist eine Initiative der AOK und der Ärztekammer Berlin; in diesem Jahr wurde er zum achten Mal vergeben.
Berliner Gesundheitspreis 2010

Berliner Gesundheitspreis 2010

 

Gleich zwei Projekte haben beim Berliner Gesundheitspreis 2010 einen ersten Platz belegt und jeweils 20.000 Euro erhalten: das Berliner Projekt "Pflege in Not" und das Münchener Kontaktnetzwerk "allfa beta". Sie wurden jetzt in Berlin ebenso ausgezeichnet wie der Zweitplatzierte, die Bürgerinitiative Stendal, die ein Preisgeld von 10.000 Euro bekommen hat.

Gesundheitspreis für "Pflege in Not"

Die im Jahr 2000 gegründete Berliner Initiative "Pflege in Not" ist Anlaufstelle für Menschen, die im Rahmen der Pflege in Konflikt- oder Gewaltsituationen geraten sind. Die Verantwortlichen von "Pflege in Not" erhielten ihren Preis aus den Händen von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler. In seiner Laudatio würdigte Rösler das Engagement der Berliner Organisation und betonte dabei die Bedeutung von ehrenamtlichen Helfern und gut funktionierenden Netzwerken für die Gesellschaft.

"Allfa beta" - ein Kontaktnetzwerk

Den zweiten 1. Platz erhielt das Team von "allfa beta" für den Einsatz für allein erziehende Mütter mit behinderten Kindern. Das Kontaktnetzwerk aus München bringt Frauen mit ähnlichen Lebenssituationen zusammen und beugt damit auch drohender Isolation vor. "Angehörige und Kinder alleine pflegen zu müssen, kann jeden von uns schnell an seine Grenzen bringen. Deshalb brauchen wir Initiativen wie 'allfa beta' zur Unterstützung derjenigen, die diese Verantwortung schultern", betonte Josef Hecken, Staatssekretär im Familienministerium, in seiner Rede.

Die Bürgerinitiative Stendal, ausgezeichnet mit dem 2. Platz, kümmert sich in einer eigenen Tagesstätte um Senioren der Stadt oder betreut sie zu Hause. In seiner Laudatio lobte der Stellvertretende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, das ehrenamtliche Engagement in Stendal und forderte indirekt auch die Ausweitung der Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. "Mit Geld allein werden wir die Situation nicht lösen. Wir brauchen viele solcher engagierter Plattformen, um ein würdiges Altern zu organisieren, ohne die junge Generation zu überfordern." Die Bürgerinitiative kümmert sich in einer eigenen Tagesstätte um Senioren der Stadt oder betreut sie zu Hause.

Seit 1995 zeichnen die Veranstalter mit dem Berliner Gesundheitspreis besondere Projekte aus dem Gesundheitswesen aus. In diesem Jahr wurde er zum achten Mal vergeben. Von den insgesamt 81 eingereichten Projekten kamen 17 in die engere Auswahl.

Hauptkategorien: Demografischer Wandel , Pflege

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