Asthma bei Frühchen wächst sich oft aus
Dienstag, 14. April 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Gute Nachrichten für Eltern von Frühchen: Frühgeborene haben zwar ein höheres Risiko, an Asthma zu erkranken. Bis zum Erwachsenenalter „wächst“ sich das allerdings wieder aus – wie eine aktuelle dänische Studie zeigt.
Asthma bei Babies wächst sich später oft aus.
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Auf diese aktuelle Studie hat der Bundesverband der Pneumologen (BdP) kürzlich hingewiesen. Zwar hätten heutzutage Kinder, die vor Vollendung von 37. Schwangerschaftswochen auf die Welt kommen oder bei der Geburt weniger als 2500 Gramm wiegen, dank der verbesserten medizinischen Versorgung immer größere Überlebenschancen. Sie seien aber auch stärker gefährdet, im Verlauf ihrer frühen Kindheit an Asthma zu erkranken, so die Lungenärzte. Darauf weist unter anderem eine Metastudie von Aziz Sheikh und Kollegen vom Brigham and Women's Hospital in Boston hin. Sie untersuchten 30 Studien, die sich mit der Lungengesundheit von Frühgeburten beschäftigten. Insgesamt gingen die Daten von 1,5 Millionen Kindern in die Metastudie mit ein.
Frühchen leiden in Kindheit oft unter Asthma – zeigt Metastudie
Das Ergebnis: Bei den Frühchen traten in 13,7 Prozent der Fälle Asthma oder Atemgeräusche auf. Im Vergleich dazu litten nur 8,3 Prozent der Säuglinge an den Atemkrankheiten, wenn sie termingerecht geboren wurden. Der Bundesverband der Pneumologen gibt jetzt ein wenig Entwarnung: Auch, wenn Frühchen an Asthma leiden, sei die Chance groß, dass sie später als Erwachsene meistens nicht mehr unter der Erkrankung, litten, wie die Studie aus Kopenhagen zeige.
Asthma bildet sich bei vielen Frühchen wieder zurück, so Pneumologen
Die dänischen Forscher konnten in ihrer groß angelegten Studie mit 1,8 Millionen Teilnehmern bei frühgeborenen Kindern ein häufigeres Auftreten von asthmatischen Beschwerden in der frühen Kindheit bestätigen. Was sie jedoch auch beobachten konnten: In der Jugend bildete sich das Asthma oft wieder zurück, sodass die Studienteilnehmer als Erwachsene nicht mehr häufiger unter Asthma litten als Normalgeborene. „Das bedeutet: Unter den Frühchen gibt es einen erhöhten Prozentsatz an Kleinkindern mit asthmatischen Symptomen zu verzeichnen. Dieser Trend ist aber – je älter die Kinder werden – immer weniger ausgeprägt, weil sich das Asthma wieder auswächst“, wird Dr. Frank Friedrichs, Vorstandsmitglied des BdP und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie e. V., zitiert.
„Dass zu früh geborene Babys nicht stärker als Normalgeborene gefährdet sind, im späteren Leben unter Asthma zu leiden, dürfte wirklich eine gute Nachricht für betroffene Eltern sein – die sich verständlicherweise um die Gesundheit ihrer Kinder sorgen. Zumal bisher noch recht wenig Langzeitdaten zur Gesundheitsprognose von Frühchen vorliegen“, so der Experte.
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