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ASS wirksam bei Prostatakarzinom?

Donnerstag, 18. Oktober 2012 – Autor: Anne Volkmann
Patienten mit einem therapierten Prostatakarzinom könnten davon profitieren, regelmässig Acetylsalicylsäure (ASS) einzunehmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen amerikanischen Studie.
Aspirin

Aspirin könnte nach Prostatkarzinom helfen

Experimentelle Studien hatten schon früher darauf hingedeutet, dass ASS und andere Gerinnungshemmer das Wachstum von Tumoren bremsen könnten, doch bisher gab es nicht genug klinische Daten, um diese Vermutung zu bestätigen. Daher wollten Wissenschaftler des Southwestern Medical Centers der University of Texas in einer multizentrischen Studie nun prüfen, ob die Einnahme von Gerinnungshemmern das Mortalitätsrisiko nach einem Prostatakarzinom verringern kann.

Für die Studie, die im Fachmagazin Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde, analysierten die Forscher die Daten von 6.000 Patienten, die ein Prostatakarzinom hatten und entweder eine Strahlentherapie erhalten oder sich einer Operation unterzogen hatten. 37 Prozent der Patienten hatten nach der Therapie ASS oder andere Gerinnungshemmer wie Warfarin, Enoxaparin oder Clopidogrel erhalten.

Weniger Rezidive unter ASS

Die Untersuchung zeigte, dass die Mortalitätsrate bei den Patienten, die nach der Therapie Gerinnungshemmer genommen hatten, nach zehn Jahren signifikant niedriger war als bei den Betroffenen, die ohne antikoagulatorische Medikation blieben. Vor allem diejenigen unter den Patienten, die unter einer schweren Form des Prostatakarzinoms litten, profitierten von der Therapie mit ASS oder den anderen Medikamenten.

Insgesamt lag die Mortalitätsrate bei den Patienten, die Gerinnungshemmer genommen hatten, bei drei Prozent, bei den anderen bei acht Prozent. Im Vergleich der verschiedenen Medikamente untereinander schnitt ASS am besten ab. Bei diesen Patienten traten am wenigsten Rezidive auf, und zudem nahm bei ihnen nach Angabe der Studienautoren die Zahl der Knochenmetastasen ab.

Foto: Shyrokova, fotolia.com

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