Antibabypille senkt Risiko für Gebärmutterkrebs

Die Antibabypille kann vor Gebärmutterkrebs schützen – Foto: freshidea - Fotolia
Die Antibabypille gerät immer wieder in die Schlagzeilen, weil sie verschiedene Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. So hat erst kürzlich eine Studie gezeigt, dass vor allem die Pillen der neuen Generation das Thromboserisiko signifikant erhöhen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkt und Schlaganfall an. Auch das Risiko für Brustkrebs und Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) kann sich durch die Einnahme der Antibabypille erhöhen. Doch es gibt neben der verhütenden Funktion auch gewisse gesundheitliche Schutzwirkungen durch die Pille. Eine Metaanalyse hat nun bestätigt, dass sie unter anderem das Risiko für Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) senken kann.
Schutzwirkung der Pille hält Jahrzehnte an
Für ihre Analyse hat die Collaborative Group on Epidemiological Studies on Endometrial Cancer von der Universität Oxford 36 Studien ausgewertet. Darin waren die Daten von über 27.000 Patientinnen enthalten. Das Forscherteam um Valerie Feral konnte dabei zeigen, dass das Risiko für Gebärmutterkrebs nach fünf Jahren Einnahme der Antibabypille um 24 Prozent sinkt.
Auch Frauen nach der Menopause erkrankten seltener an einem Endometriumkarzinom, wenn sie früher die Antibabypille eingenommen hatten. Die Schutzwirkung besteht der Analyse zufolge noch 30 Jahre nach Ende der Einnahme. Andere Faktoren wie Schwangerschaften, Übergewicht, Rauchen oder Alkoholkonsum waren aus der Statistik herausgerechnet worden, so dass sie das Ergebnis nicht verfälschen konnten.
Antibabypille hat Vor- und Nachteile
Obwohl bestimmte Gefahren durch die Antibabypille unbezweifelbar sind – insbesondere der Anstieg des Thromboserisikos – kann sie also vor einigen Gesundheitsrisiken durchaus schützen. So wird sie auch häufig eingesetzt, um Dysmenorrhö zu lindern oder das Wachstum von Myomen zu reduzieren. Orale Kontrazeptiva können zudem bei Akne helfen und bei schwerem prämenstruellen Syndrom Linderung verschaffen. Die präventive Wirkung gegen Gebärmutter- und Eierstockkrebs wird schon länger diskutiert. Mit der vorliegenden Studie konnte erstere nun bestätigt werden. Die Antwort bezüglich des Ovarialkarzinoms steht noch aus.
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