Alzheimer Patienten sterben oft an Atemwegsinfektionen

Die Lebenserwartung bei Alzheimer beträgt im Schnitt sieben Jahre – Foto: © Adobe Stock/ pattilabelle
Alzheimer Patienten haben im Schnitt eine Lebenserwartung von sieben Jahren nach der Diagnose. Der frühzeitige Tod hängt aber nicht mit dem geistigen Verfall zusammen. Vielmehr bauen die Patienten körperlich stark ab, so dass sie im letzten Krankheitsstadium rund um die Uhr pflegebedürftig sind. Dadurch wird das Immunsystem stark geschwächt und die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt. Viele Alzheimer-Erkrankte sterben daher an Atemwegsinfektionen. Und nicht etwa, weil sie vergessen zu atmen.
Unheilbare Erkrankung
Alzheimer ist bislang nicht heilbar und auch die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Die Krankheit kann aber bei etwa 50 Prozent der Patienten mit Medikamenten etwas verlangsamt werden. Zudem können Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen medikamentös behandelt werden. Besonders wichtig ist körperliche Aktivität sowie geistige und emotionale Ansprache. Die Selbständigkeit Patienten kann so länger erhalten werden und das Wohlbefinden wird gefördert.
Gene spielen eine Rolle
Die neurodegenerative Erkrankung ist nur in einem Prozent der Fälle erblich bedingt. Kennzeichnend ist der sehr frühe Krankheitsbeginn zwischen dem 30. und 65. Lebensjahr. Ansonsten ist das Alter der größte Risikofaktor, an Alzheimer zu erkranken. Die Symptome beginnen meistens erst ab dem 65. Lebensjahr. Auch hier gibt es genetische Varianten, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. Zu einem sicheren Ausbruch der Krankheit führen sie jedoch nicht.
Heute weiß man, dass die Krankheit schon rund zwanzig Jahre vor den ersten Symptomen beginnt. Wissenschaftler gehen unter anderem von Entzündungsprozessen im Gehirn aus. Einige davon können anhand von Biomarkern im Nervenwasser nachgewiesen werden.
Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e.V.