
Forscher halten eine Übertragung von Alzheimer für ausgeschlossen – Foto: © Naeblys - Fotolia.com
Eiweißablagerungen im Gehirn grenzen Morbus Alzheimer von anderen Demenzerkrankungen ab. Bei den Eiweißen handelt es sich um sogenannte Prionen, die sich im Gehirn ablagern und dort zu schwammartigen Schädigungen führen.
Es gibt Parallelen zu BSE und Creutzfeldt-Jacob
Da andere Prionen-Erkrankungen wie der Rinderwahnsinn BSE oder die Creutzfeldt-Jacob Erkrankung beim Menschen ansteckend sind, wurde immer wieder diskutiert, ob nicht auch die Alzheimer Eiweiße übertragbar sein könnten. Diese Theorie hat nun ein internationales Forscherteam widerlegt. Die Arbeit des Forschungskonsortiums PROP-AD wurde soeben im renommierten Journal EMBOreports publiziert.
Beta-Amyloid erreicht nicht das Gehirn
In der Studie untersuchten die Forschenden das krankmachende Alzheimer-Eiweiß beta-Amyloid. Neben dem Tau-Protein spielt dieses Eiweiß die zentrale Rolle bei den typischen Alzheimer Plaques. Die Forschenden entnahmen beta-Amyloid aus den Gehirnen von Alzheimer erkrankten Mäusen, markierten es mit Kohlenstoffatomen und spritzen es schließlich gesunden Tieren. Durch die Markierung und mit Hilfe spezieller Messmethoden konnten die Forschenden den Weg durch den Körper sowie Ablagerungen in Organen nachverfolgen. Das Ergebnis: Das toxische beta-Amyloid erreichte nicht das Gehirn der gesunden Tiere.
"Für Angehörige und das Pflegepersonal ist dies eine sehr gute Nachricht, sagt Prof. Jens Pahnke vom Institut für Experimentelle Dermatologie der Universität Lübeck. „Den Ergebnissen nach kann Alzheimer somit nicht bei der Pflege von Patientinnen und Patienten übertragen werden.“
Neben der Universität zu Lübeck war auch die Universität in Oslo an der Studie beteiligt.