Altersabhängige Makuladegeneration gehört zu den häufigsten Ursachen für Erblindung

Ein regelmäßiger Check-up beim Augenarzt kann vor irreversiblen Augenschäden schützen – Foto: ©Africa Studio - stock.adobe.com
Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 5,5 Millionen Bundesbürger an der Netzhauterkrankung altersabhängige Makuladegeneration (AMD) leiden oder Frühsymptome zeigen. Darauf macht die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) anlässlich des Sehbehindertentags am 6. Juni 2018 aufmerksam. Schon heute ist die AMD für jede zweite Erblindung verantwortlich. Dabei kann die Erkrankung in vielen Fällen gut behandelt werden. Die DOG mahnt daher jeden ab 50 Jahren, sich einmal im Jahr vom Augenarzt untersuchen zu lassen.
Irreversible Schäden an der Netzhaut
Bei der AMD kommt es zu einem fortschreitenden Verlust der Sehschärfe. Unterschieden werden verschiedene Ausprägungen, unter anderem die trockene und die feuchte AMD. Letztere betrifft etwa 15 Prozent der AMD-Erkrankten, macht jedoch den Großteil aller Fälle mit starker Sehminderung durch altersabhängige Makuladegeneration aus.
Bei der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration wachsen Blutgefäße aus der Aderhaut unter die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens. Aus diesen undichten Gefäßen tritt Flüssigkeit aus. Die durch die feuchte AMD bedingten irreversiblen Veränderungen in der Netzhaut führen zu einer schnellen Verschlechterung der Sehfunktion. Erstes Anzeichen einer feuchten AMD ist oftmals ein verzerrtes Sehen. Im weiteren Verlauf fällt es Betroffenen immer schwerer, Gesichter oder Buchstaben zu erkennen. Seit etwa zehn Jahren kann feuchte Form der AMD mit Medikamenten behandelt werden. Wichtig ist es dafür jedoch, regelmäßig die Sehkraft beim Augenarzt überprüfen zu lassen.
AMD häufig zu spät entdeckt
Vergleicht man die Anzahl der Jahre, in denen Menschen mit einer chronischen Erkrankung leben müssen, hat die AMD eine größere Bedeutung für die Volksgesundheit als etwa die rheumatoide Arthritis, Parkinson oder Leukämie. „Wir erwarten, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verstärken wird “, so Professor Horst Helbig, Pressesprecher der DOG. Aufgrund des demografischen Wandels werden nach Schätzung der Fachgesellschaft bis zum Jahr 2030 rund 50 Prozent mehr Augenarztpraxen benötigt, um den wachsenden Versorgungsbedarf abdecken zu können.
Rechtzeitig erkannt, gibt es für die AMD durchaus Behandlungsmöglichkeiten. „Das Problem ist, dass Patienten die Erkrankung oft erst dann bemerken, wenn bereits bleibende Schäden auf der Netzhaut entstanden sind“, erklärt Holz. Für den Augenarzt sind die Frühstadien der AMD aber sehr wohl erkennbar. Ab dem 50. Lebensjahr sollte deshalb jeder seine Augen einmal jährlich beim Augenarzt untersuchen lassen.
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