Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Alte Medikamente dürfen in den Hausmüll

Montag, 12. September 2016 – Autor:
Nicht mehr benötigte Arzneimittel dürfen in die Hausmülltonne geworfen werden. Nicht in Ordnung ist dagegen die Entsorgung übers Waschbecken oder die Toilette, weil Stoffe ins Grundwasser gelangen.
Medikamente richtig entsorgen: Hausmüll ist erlaubt, tabu ist die Toilette

Medikamente richtig entsorgen: Hausmüll ist erlaubt, tabu ist die Toilette – Foto: TR Design - Fotolia

In deutschen Haushalten türmen sich Arzneimittelberge. Wer entrümpeln will, kann alte Medikamente in die Hausmülltonne werfen. Darauf weist der Bayerische Apothekerverband jetzt hin. Aus rechtlicher Sicht seien Alt-Arzneimittel Hausmüll, so der Verband. Allerdings sollten die Medikamente gut verpackt werden, bevor sie in die Tonne geworfen werden, am besten am Tag der Entleerung. „So vermeiden Sie, dass Unbefugte oder Kinder an die Medikamente gelangen“, betont Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes. Wer größere Mengen habe, könne die Medikamente auch zu einer Schadstoffsammelstelle bringen. Außerdem nehmen manche Apotheken auch Altmedikamente zurück. „Obwohl Apotheker nicht dazu verpflichtet sind, lohnt sich die Nachfrage“, so Hubmann.

Medikamente gehören nicht in die Toilette

Tabu ist dagegen die Entsorgung übers Waschbecken oder die Toilette. Denn das kann auf Dauer die Wasserqualität beeinträchtigen, da Kläranlagen nicht alle Stoffe 100prozentig herausfiltern können. Hausmüll wird dagegen in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder mechanisch-biologisch vorbehandelt, wodurch die Schadstoffe weitgehend zerstört oder inaktiviert werden.

Wie schnell die Hausapotheke zum Grab für abgelaufene Medikamente werden kann, weiß eigentlich jeder. Darum rät der Apothekerverband einmal im Jahr auszumisten. Was weg muss, erklärt Apotheker Hubmann: „Im Gegensatz zu Lebensmitteln ist das Datum bei Medikamenten kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verfallsdatum.“ Arzneistoffe veränderten sich auch bei sachgemäßer Lagerung im Laufe der Zeit. „Zu lange gelagerte Medikamente können unwirksam werden oder im schlimmsten Fall sogar schädliche Nebenwirkungen hervorrufen“, warnt er. Darum gehörten abgelaufene Medikamente entsorgt. Dies gelte auch für sterile Verbandsmittel.

Jeder kann Müll vermeiden

Durch nicht genutzte Medikamente entsteht den Kassen ein großer finanzieller Schaden. Die Techniker Krankenkasse rät deshalb, mit dem Arzt zu sprechen, ob das das Medikament wirklich notwendig ist. Auch ein Blick in die eigene Hausapotheke kann sinnvoll sein, bevor das Rezept in der Apotheke eingelöst wird.

Foto:  © TR Design - Fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Arzneimittel

Weitere Nachrichten zum Thema Medikamente

Viele Menschen wissen nicht, wie sie ihre Medikamente entsorgen sollen und kippen sie dann einfach in die Toilette. Doch das ist falsch. Medikamentenreste sollten stattdessen über den Hausmüll entsorgt oder bei Apotheken oder speziellen Sammelstellen abgegeben werden.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin