Allergien werden gerne als Bagatellerkrankungen abgetan. Dabei ist weder mit allergischem Asthma noch mit einer Wespenstichallergie zu spaßen. Denn beides kann unter Umständen tödlich sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Dass sich jetzt auch noch eine Unterversorgung von Allergikern abzeichnet, davor warnen die zwölf Patienten- und Fachorganisationen des „Deutschen Lungentags“ anlässlich des Lungentags am 19. September.
Unterversorgung von Allergikern befürchtet
Dem Verein zufolge gibt es bei steigenden Patientenzahlen immer weniger Ärzte, die allergologische Leistungen anbieten. Zudem wird vor den geplanten Rabattverträgen für Adrenalininjektoren gewarnt. „Hier droht Allergiepatienten neuer Unbill, da ihnen unter Umständen nicht der vertrautet, sondern der im Rabattvertrag der jeweiligen Kasse festgelegte Injektor aushändigt wird“, heißt es in einer Erklärung des Deutschen Lungentags. Die Injektoren sollen einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock verhindern und gehören ins Notfallset gefährdeter Patienten. Da im Notfall jeder Handgriff sitzen muss, wird die Anwendung bereits in der Arztpraxis geübt. Laut Deutschem Lungentag sollten Patienten daher nicht irgendeinen Injektor bekommen, sondern den, den sie auch kennen.
Allergiezeugen zeigen ihre Gesichter
Bereits seit Juli macht der Deutsche Lungentag mit der Foto-Kampagne „Aktion Allergiezeugen“ auf die drohenden Missstände aufmerksam. Betroffene können auf der Internetseite anonym Fotos ihrer geschwollenen Nasen oder roten Augen hochladen und so demonstrieren, dass Allergien keine Bagatellen sind.
Im Verein „Deutscher Lungentag“ haben sich zwölf Patienten- und Fachorganisationen zusammengeschlossen, darunter die die Deutsche Atemwegsliga und die Deutsche Lungenstiftung. Für den 19. September sind bundesweit Aktionen zum Thema „Allergie“ angekündigt.
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