Allergiker haben kein höheres Covid-19-Risiko – FFP-2-Maske schützt aber vor Pollen

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Im März 2021 erschien eine Studie, wonach Pollen in der Luft das Risiko einer Covid-19-Infektion erhöhen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) gibt jetzt Entwarnung für Pollenallergiker. Sie reagierte in einer Pressemitteilung auf besorgte Anfragen von Betroffenen.
Für alle, die an Heuschnupfen beziehungsweise Asthma leiden, stellt sie klar: Erwachsene mit einer allergischen Rhinitis, Rhinokonjunktivitis und allergischem Asthma haben kein erhöhtes Risiko, sich mit Corona-Viren anzustecken.
Allergiker erkranken nicht schwerer an Covid-19
Sollten Allergiker eine Infektion mit dem Virus bekommen, so haben sie keinen schwereren Verlauf einer eventuellen Erkrankung als Nicht-Allergiker. Sie versterben nicht häufiger als Personen, die nicht an einer durch Pollen ausgelösten Erkrankung leiden. Die gleichen Aussagen treffen für Kinder und Jugendliche zu, die eine Pollenallergie haben.
Pollen tragen auf ihrer Oberfläche keine Corona-Viren. Versuche, sie mit den Viren zu beladen, gelangen nicht. Corona-Infektionen sind bisher in vielen Ländern vor, während und nach dem Flug von Pollen aufgetreten.
FFP-2-Maske schützt Allergiker vor Pollen
Allergiker und Nichtallergiker sollten keine Sorgen oder gar Ängste entwickeln, durch den Kontakt mit Pollen in der Außenluft eher eine Infektion mit Corona-Viren zu erleiden. Die FFP-2-Maske, die vor dem Virus schützen soll, könnte aber zugleich auch Pollen fernhalten.
Besagte Studie, die die Allergiker beunruhigte, erschien im Fachmagazin PNAS. Sie sah einen möglichen Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2 Infektionen und Pollen-Expositon. Die Daten stützen sich auf Pollenflugmessungen und SARS-CoV-2 Infektionen aus insgesamt 31 Ländern auf 5 Kontinenten.
Kein erhöhtes Infektions-Risiko für Allergiker
Eine im Fachmagazin Allergy erschienene Studie aus dem Jahr 2020 hatte zuvor darauf hingewiesen, dass Pollen die Virus-hemmenden Interferone in der Schleimhaut blockieren und so die natürliche Virusabwehr beeinträchtigen. Erkältungsviren haben dann ein leichtes Spiel.
Die PNAS-Studie sei eine reine Datenanalyse und weise keinen kausalen Zusammenhang zwischen Pollen und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber SARS-CoV-2 nach, betonte nun die an der Studie beteiligte Umweltmedizinerin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann. Persönliche Risiken können nicht abgeleitet oder gar beziffert werden, so die Wissenschaftlerin vom Universitätsklinikum Augsburg. Sie hatte eine entsprechende Stellungnahme an die PID geschickt.