11. April 2018 . Drucken . Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen/ Jahrbuch Sucht 2018 Alkohol bleibt Suchtproblem Nummer Eins Alkohol bleibt das größte Suchtproblem in Deutschland. Das geht aus dem aktuellen Jahrbuch Sucht 2018 vor, das die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nun vorgelegt hat. Alkoholkonsum ist in Deutschland das größte Suchtproblem. Erstmals hat die DSH den Alkoholverbrauch in Deutschland nach verbesserten Kriterien ermittelt. Damit kommt sie zu dem Ergebnis, dass jeder Bundesbürger über 14 Jahre im vergangenen Jahr durchschnittlich 10,7 Liter Reinalkohol zu sich genommen hat. Mit Abstand das beliebteste alkoholische Getränk ist Bier mit einem Verbrauch von fünf Liter Reinalkohol pro Kopf, gefolgt von Wein (2,3 Liter), Spirituosen (1,8 Liter) und Schaumwein (0,4 Liter). Den Pro-Kopf-Verbrauch an alkoholischen Getränken insgesamt beziffert die DSH auf 133,8 Liter. Das waren zwar rund 1,25 Prozent weniger als 2016. Doch die DSH sieht darin keinen Anlass zur Entwarnung. Sie verweist auf Ergebnisse repräsentativer Umfragen und Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes. Diese würden zeigen, dass insgesamt 3,38 Millionen Erwachsene in Deutschland in den letzten zwölf Monaten von einer alkoholbezogenen Störung betroffen waren. Dabei wird knapp der Hälfte der Betroffenen (1,61 Millionen) Missbrauch attestiert und 1,77 Millionen Deutsche gelten als alkoholabhängig. 74.000 Todesfälle jährlich werden den Folgen des Alkoholkonsums oder des kombinierten Konsums von Tabak und Alkohol zugeschrieben. Mehr Jugendliche wegen Alkoholvergiftung im Krankenhaus Auch die Entwicklung beim Alkoholkonsum von Teens betrachtet die DSH kritisch. Erneut mussten mehr Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Zahl stieg 2016 im Vergleich zu 2015 um 1,8 Prozent auf 22.309 Patienten. Verglichen mit dem Jahr 2000 entspricht das laut DSH einer Steigerung von 134,5 Prozent. Bei Männern aller Altersgruppen war den Angaben zufolge die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ im Jahr 2016 die häufigste Hauptdiagnose im Krankenhaus mit 234.785 Behandlungsfällen. Insgesamt war sie laut DSH mit 322.608 Behandlungsfällen die zweithäufigste Hauptdiagnose in Akutkliniken. Weitere Entwicklungen im Suchtmittelkonsum laut Jahrbuch Sucht 2018:Der Zigarettenkonsum wuchs im Vergleich zu 2016 um 1,1 Prozent auf 75.838 Millionen Zigaretten.Der Verbrauch von Pfeifentabak stieg binnen Jahresfrist um 28,7 Prozent auf 3.245 Tonnen im vergangenen Jahr.Als arzneimittelabhängig gelten etwa 1,2 bis 1,5 Millionen überwiegend ältere Menschen in Deutschland.1333 Todesfälle aufgrund des Konsums illegaler Suchtmittel wurden im Jahr 2016 polizeilich registriert. Die Zahl der Drogentoten stieg damit um 8,7 % im Vergleich zu 2015.Maßnahmen gegen Suchtproblem Alkohol gefordert Die DHS fordert auf Basis dieser Daten effektive Präventionsmaßnahmen, wie Preiserhöhungen, Angebotsreduzierung und Werbeeinschränkungen. Zudem seien eine Optimierung des Jugendschutzes und das Verbot der Abgabe an Jugendliche unter 18 Jahren notwendig. Verhaltens- und Verhältnisprävention müssten flächendeckend und kontinuierlich eingesetzt werden, damit Deutschland endlich die internationalen Spitzenplätze im gesundheitsschädlichen Konsum legaler Drogen verlasse. Foto: kmiragaya – fotolia.com Autor: Angela Mißlbeck Hauptkategorie: Gesundheitspolitik Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Sucht , Prävention , Psychische Krankheiten
. Drogen- und Suchtbericht 2017 Sind Eltern süchtig, steigt auch das Suchtrisiko für die Kinder 23.08.2017 | Sind die Eltern alkohol- oder drogenabhängig, leiden deren Kinder sehr darunter. Zudem ist ihr Risiko, später selbst eine Suchterkrankung oder eine andere psychische Störung zu entwickeln, signifikant erhöht. Darauf hat Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts 2017 aufmerksam gemacht. mehr >
. Kognitive Beeinträchtigungen Schon wenig Alkohol kann dem Gehirn schaden 08.06.2017 | Geringe Mengen Alkohol schaden nicht – das ist eine oft vertretene These, auch unter Medizinern. Britische Forscher widersprechen dem nun. Den Ergebnissen ihrer Studie nach schadet schon wenig Alkohol dem Gehirn nachhaltig. mehr >
. Weltdrogenbericht Millionen Menschen brauchen Behandlung wegen Drogenerkrankungen 26.06.2016 | Rund fünf Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung konsumiert illegale Drogen. Viele sind wegen ihrer Abhängigkeitserkrankungen auf Hilfe angewiesen. Das geht aus dem aktuellen Weltdrogenbericht hervor, den die Vereinten Nationen zum Weltdrogentag am 26. Juni vorgestellt haben. Doch Deutschlands größtes Problem ist der Alkohol. mehr >
. Frühwarnsystem aus der Schweiz Krebs mit „biomedizinischem Tattoo“ früh erkennen 22.04.2018 | Schweizer Forscher haben ein Frühwarnsystem für die vier... mehr >
. Pflegefachkräfte Neuer Pflege-Studiengang an der Charité ab 2020 22.04.2018 | Um das Personalproblem in der Pflege zu lösen, muss der Beruf vor... mehr >
. Bündnis Gesunde Krankenhäuser Berlin Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus auf dem Weg 21.04.2018 | Das Bündnis Gesunde Krankenhäuser hat in Berlin die erste Hürde... mehr >
Ist vegetarische oder vegane Kost für Kleinkinder geeignet? Ist vegetarische oder vegane Kost für Kleinkinder geeignet. Erhalten sie dadurch die nötigen Nährstoffe? Das untersuchten deutsche Forscher jetzt in der VeChi Diet-Studie (Vegetarian and vegan Children Study). mehr >
Diabetes: Pflaster misst Blutzucker ohne in die Haut einzudringen Ein neues, für Diabetes-Patienten entwickeltes Pflaster misst den Blutzuckerwert, ohne in die Haut einzudringen. Es soll 24 Stunden halten und sehr genau messen. mehr >
Soziale Phobien: Oxytocin kann helfen Seit einiger Zeit mehren sich die Hinweise, dass das sogenannte „Kuschelhormon“ Oxytocin Angststörungen reduzieren kann. Dies haben nun Forscher der Universität Regensburg bestätigt. Demnach kann Oxytocin soziale Phobien wirksam lindern. mehr >
Kooperationsverträge von Krankenhäusern - Wie arbeiten niedergelassene Vertragsärzte und Kliniken wirtschaftlich erfolgreich und rechtssicher zusammen? 26. April 2018 Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade, Lützowufer 15, 10785 Berlin
Qualitätsmanagement in der psychotherapeutischen Praxis 24. April 2018 KV Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Grundlagenseminar: Praxisbegehung 25. April 2018 Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Stillen – Evidenzbasiertes Wissen für Klinik und Praxis 25. April 2018 DRK Kliniken Westend, Spandauer Damm 130, 14050 Berlin
Sachkundekurs Herzschrittmacher-Therapie - Teil 2 26. - 27. April 2018 SCANDIC HOTEL, Augsburger Straße 5, 10789 Berlin
ENDOSKOPIE 2018 27. - 28. April 2018 Maritim proArte Hotel Berlin, Friedrichstraße 150-153, 10117 Berlin
Schlaganfall: Wie gewinne ich meine Alltagsfähigkeiten zurück? Welche Ergotherapeutischen Ansätze gibt es? 24. April 2018 Servicepunkt Schlaganfall, Luisenstraße 9, 10117 Berlin
Wenn die Venen streiken - Infoabend zur Volkskrankheit Krampfadern 24. April 2018 Tagungsstätte Harnack-Haus, Ihnestraße 16-20, 14195 Berlin
Möglichkeiten der minimalinvasiven Chirurgie bei Pankreastumoren 25. April 2018 Helios Klinikum Emil von Behring, Studentenarbeitsraum, Haus C, 1. OG
Herzrhythmusstörungen – wenn der Herzschlag ins Stolpern kommt 25. April 2018 Patientenzentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau,Stadtrandstraße 555, 13589 Berlin
Moderne und schonende Lastertherapie der Prostata 26. April 2018 Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Rubensstr. 125, 12157 Berlin
„Viele Patienten mit CFS sind nicht mehr arbeitsfähig“ . Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) bedeutet für viele Patienten meist einen weitgehenden Verlust ihres bisherigen Lebens. Dennoch gibt es bisher kaum wirksame Therapien und zu wenig Forschung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Professor Carmen Scheibenbogen über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten gesprochen. mehr >
„Naturheilkunde ist kein Ersatz, aber ein Zusatz zur konventionellen Krebstherapie“ . Immer mehr Menschen interessieren sich für Naturheilkunde, auch Krebspatienten. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Dr. Marion Paul, Leitende Oberärztin des Vivantes Brustzentrums, über Naturheilverfahren in der Krebstherapie gesprochen. mehr >
Hausärztemangel auf dem Land: „Der Trend geht zur überörtlichen Gemeinschaftspraxis“ . Die Hausärzte im Seeheilbad Büsum waren damals alles Männer im oder kurz vorm Rentenalter, ihre Einzelpraxen wollte niemand übernehmen. Um einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu verhindern, rang sich die Gemeinde dazu durch, selbst als Trägerin der örtlichen Arztpraxis aufzutreten – als erste bundesweit. In dem kommunalen Eigenbetrieb arbeiten heute fast nur junge Ärztinnen. Wie das ging und welche weiteren Modelle es gibt gegen den Ärztemangel auf dem Land, erzählt Initiator Harald Stender drei Jahre nach Gründung des Pioniermodells. mehr >